Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)

kanals in der Mexikói út fortgesetzt, die Sammelanlage in der Szóló utca fertig ge­stellt, ebenso der Abschnitt der Újpester Sammelanlage in der Cserhalom utca und der Anlage in Pesterzsébet. Der langfristige Plan der hauptstädtischen Kanalisierung bestimmte die Haupt­richtung der Entwicklungen, er betraf nicht nur die Hauptsammelkanäle und Pump­anlagen, sondern bestimmte auch den Ort und die Kapazität der Abwasserreini­gungsanlagen; den Schwerpunkt bildete aber zweifelsohne die Lösung eines neuen Problems - der Ableitung der Abwässer und des Regnwassers der neuen Platten- bau-Wohnsiedlungen. Der Großsteil der Außenbezirke konnte wegen der Entfernung von der Donau und der beschränkten Kapazität der bestehenden Hauptsammelka­näle mit vereintem System nur so kanalisiert werden, wenn Abwassersammelanla­gen mit geteiltem System gebaut würden. Darauf folgten meist in kürzester Zeit die Anlagen in den Wohnsiedlungen. (Die Kőbányaer Hauptsammelanlage hing z. B. mit dem Bau der József Attila Plattenbausiedlung zusammen.) Die Behandlung des Abwassers musste ebenfalls gelöst werden, deshalb begann man 1955 mit dem Bau der Abwasserreinigungsanlage in der Torontál utca, die 1966 mit einer Kapazität von 30 000 Kubikmetern täglich in Betrieb gesetzt wurde. Die sechziger Jahre brachten zu beiden Seiten der Donau erfolgreiche Entwick­lungen: In Buda hatte man den größten hauptstädtischen Kanal mit verkoppeltem System beendet, die Rekonstruktion des unteren Abschnitts des Teufelsgrabens. Auf der Pester Seite musste man am Großen Ring, wegen dem Bau des Untergrund­netzes und den damit verbundenen Unterführungs-Bauten, ganze Abschnitte des Hauptsammelkanals umändern. So wurde der Hauptsammelkanal am Blaha Lujza tér auf einer Länge von 72 Metern abgeplattet, d. h. bei einer niedrigen Höhe ein größerer Durchmesser erreicht, beim Üllői út wurde der Lauf des Hauptsammel­kanals versetzt. Fußgänger sahen interessiert zu, wie Taucher mit Handkameras durch die in den Plakatsäulen versteckten Abstiege am Großen Ring hinunter­kletterten. Ende der siebziger Jahre stand die Proportion der kanalisierten Wohnungen wie­der bei 80%; da in dieser Zeit nun weniger Plattenbauten errichtet wurden, begann man mit der Kanalisierung der Einfamilienhäuser der Außenbezirke. Nun bedeuteten vor allem die Abwässer industriellen Ursprungs eine Gefahr für die Wasserqualität der Donau, und so richtete sich die Aufmerksamkeit eher auf dieses Gebiet. Im Interesse eines wirksamen Wasserschutzes, entstand 1974 das Hauptstädtische Programm zur Abwasserableitung und Reinigung. Auf Grund dessen erweiterte man 77

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