Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)

die Abwasserreinigungsanlage in Südpest durch zwei biologische Reinigungsreihen, in der Anlage in Nordpest wurde zur Beseitigung von Fetten und Sand eine neue Reinigungsanlage gebaut, die Schlammbehandlung wurde modernisiert. Als sich je­doch herausstellte, dass man weder durch die Entwicklung des Kanalisationsnetzes, noch den Ausbau der Abwasserreinigung die Ziele des Programms einhalten konnte, wurde der ursprüngliche Plan mehrmals umgearbeitet. Der 1992 verfasste komplexe Aufgabenplan zur Kanalisierung und Abwasserreinigung bestimmt die wichtigsten Aufgaben bis zum Jahre 2015. Die Hauptstädtischen Kanalisationswerke konnten die Privatisierung auch nicht umgehen, darüber entschied die Generalversammlung am 26. September 1997. Die neben der Hauptstadt erscheinenden neuen Besitzer (die französische Firma Veolia Water und die deutsche Firma Berlinwasser) setzten den Akzent auf Verbesserung der Qualität, demzufolge die Technologie der Abwasserreinigung und Schlammbe­handlung verbessert wurde. Die Abwasserreinigungsanlage in Südpest konnte nun täglich 80 000 Kubikmeter Abwasser vollkommen biologisch reinigen, einschließlich der zweistufigen Beseitigung von Nitrogen und Phosphor. Nach der Jahrtausend­wende wurde die Modernisierung fortgesetzt, u.a. baute man die Zentrifugen zur mechanischen Verdichtung und Entwässerung des Schlamms, der Gasmotor zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Biogas wurde in Betrieb gesetzt und der Schlammzersetzer begann zu funktionieren. ln unseren Tagen wird ein neues Kapitel in der Geschichte der Stadtwerke geschrie­ben. Begonnen hatte alles mit einer Anzahl von Privatbetrieben in ausländischem Besitz, später vereinheitlicht als Gemeinbesitz, der dann - wenigstens teilweise - von ausländischen Konsortien übernommen wurde. Die Beleuchtung sieht sich wie­der nach neuen Energiequellen um, nach Kohle und Erdgas experimentiert man nun mit alternativen (Bio)Lösungen. Ein Großteil der Stadtbewohner trinkt heute, aus gesundheitlichen Erwägungen, statt Leitungswasser in Flaschen abgefülltes Mine­ralwasser. 78

Next

/
Thumbnails
Contents