Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)

ler Insel ein und begannen 1972 mit der Produktion. Der Direktor erhielt für den Bau ein Disziplinarverfahren, für die wirksame Lösung der hauptstädtischen Wasser­versorgung dann den Preis Pro Urbe. ln den folgenden Jahren wurde die Wasserver­sorgung ausgeglichener, die niedrige Wassergebühr führte jedoch wieder zu arger Wasserverschwendung. Das brennendste Problem der siebziger, achtziger Jahre wurde die zunehmende Umweltverschmutzung, deshalb mussten mehrere kleine Brunnen in den Vorstädten geschlossen oder in den Dienst industrieller Wasserversorgung gestellt werden. Auf der Szentendrer Insel und der Csepeler Insel wurden dutzende neue Brunnen in Betrieb gesetzt, am letzteren Ort fand man jedoch Eisen und Mangan im Wasser, deshalb wurde das Ráckever Wasserwerk schon mit entsprechenden Einrichtungen gebaut. Parallel mit den zahlreichen neuen Wohnsiedlungen, der Ausbreitung des bebauten Gebietes der Stadt, wurden nacheinander neue Hebemaschinenhäuser, Wasserzisternen, Wassertürme (Rákosszentmihály, Pestszentlőrinc, Budafok, Békás­megyer, Őrmező, Csepel) gebaut. Das vorhandene System wurde modernisiert: Die drei Hauptdruck-Maschinenhäuser (Káposztásmegyer, Békásmegyer, Csepel) wurden re­konstruiert, das Oberflächen-Wasserwerk erweitert, das 4. Pester Hauptdruckrohr zwischen Káposztásmegyer und Freiheitsbrücke in Betrieb gesetzt. Die bedeutendste und spektakulärste Anlage der Zeit war zweifelsohne die Zisterne mit einem Lagerung­spotential von 40 000 Kubikmetern am Gellértberg. Auf Grund dieser großangelegten Entwicklungen betrug die Trinkwasserproduktion 1992 schon 341 Millionen Kubikmeter. Die Wende, die nachfolgenden wirtschaftlichen Maßnahmen, die Selbstverwaltung hatten die Wasserwerke auch nicht unberührt gelassen: Die Hauptstädtische Wasser­werke AG wurde zu einer der größten ungarischen Aktiengesellschaften im öffent­lichen Dienst. 1997 kauften die französische Lyonnaise des Eaux und die deutsche RWE Aqua GmbH ein Viertel der Aktien, und, obwohl die hauptstädtische Selbstver­waltung die Mehrheit der Aktien besaß, erhielten die Investoren das Betreibungs­recht für 25 Jahre. In den letzten Jahren erzielten sie vor allem auf dem Gebiete der Wassersicherheit bedeutende Ergebnisse-, In Káposztásmegyer wurde die größte wasserdesinfizierende UV-Einrichtung Ungarns in Betrieb gesetzt, mit deren Hilfe die zum Desinfizieren verwendete Chlormenge verkleinert werden kann. In inter­national geprüften Laboratorien werden jährlich mehr als 11 000 Wasserqualitäts- Proben durchgeführt, was unentbehrlich ist, da die Wasserversorgung heute auf in uferfiltrierter Wasserbasis gewonnenem, meist ohne weitere Behandlung verwend­barem Grundwasser basiert. 65

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