Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)
wurden neue Brunnen gegraben und am 17. April 1895 begann man mit dem Bau des dritten Abschnitts des Megyerer Wasserwerks. 1896 trat János Wein in den Ruhestand, sein Nachfolger wurde Mihály Kajlinger. Als Ergebnis der Entwicklungen hörte Ende des 19. Jahrhunderts die Produktion von unfiltriertem Donauwasser auf, die Aushilfsbrunnen bei der Margaretenbrücke wurden ausgeschaltet. Wassermangel musste nicht mehr befürchtet werden, da 1904 die Zisterne am Fuße des Gellértbergs mit einer Lagerungskapazität von 17 500 Kubikmetern in Betrieb genommen wurde. Die Direktion der Wasserwerke funktionierte von 1889 bis 1911 im Rahmen des Ingenieursbüros. Als diese Spitzenbehörde aufgelöst wurde, machte sich erstere unter dem Namen Direktion der Budapester Hauptstädtischen Wasserwerke selbständig. Als erstes wollte man zur besseren Versorgung des Budaer Hügellandes Anlagen zum Überheben und Lagerbecken bauen. Obwohl sie sofort mit der Verwirklichung dieses Plans begannen, und vor Beginn des Ersten Weltkriegs die Anlagen in der Óra út und in der Budakeszi út schon fertig wurden, mussten der Bau des Wasserturms in der Eötvös út, der Umbau der Pumpanlage in der Christinenstadt und die Megyerer Entwicklungen wegen Geldmangels aufgeschoben werden. Während des Krieges wollte die Generalversammlung den Beamten das Leben erleichtern, indem sie ihnen einen Teil des Schutzgebietes der Káposztásmegyerer Wasserwerke als Küchengarten zur Verfügung stellte. Der Wasserverbrauch wuchs der Kriegsflüchtlinge wegen, in unerwartetem Maße an, die an der Kriegsproduktion teilnehmenden Fabriken verwendeten ebenfalls mehr Wasser, den täglichen Wasserverbrauch von 290 000 Kubikmetern konnte man nur durch Überbelastung der Brunnen sichern. Immer öfter gab es Wassereinschränkung, was durch den Bau eines Wasserwerks zur Versorgung der Industrie mit unfiltriertem Donauwasser hätte verhindert werden können, wofür jedoch ebenfalls das Geld fehlte. Mehrmals versuchte man Wasserverschwendung zu verhindern: 1921 empfahl man, statt der Einheitsgebühr, Wasseruhren anzuschaffen, was vier Jahre später auch verpflichtend wurde. Vom Krieg hatte man sich kaum erholt, kam schon das nächste Problem. Am 10. Februar 1923 überflutete ein Hochwasser die Káposztásmegyerer Doppelrohre und wo die Betongrundierung schlecht war, sprangen die Rohre. Das Wasser der angewachsenen Donau drang in das Wasserversorgungssystem ein, welches man deshalb abschaltete, wobei 70% der Wasserproduktion der Hauptstadt ausfiel. Dies musste sofort ersetzt werden, das Üjlaker Wasserwerk und die Parlaments-Galerien konn62