Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)
Kommunalrat, Wein stand jedoch zu seinen Ansichten und argumentierte so lange, bis man Probebohrungen unternahm. Es stellte sich heraus, dass auf diese Weise die Stadt Pest mindestens 20-25 Jahre lang kontinuierlich mit gutem und gesundem, filtriertem Wasser versorgt werden könne. János Wein hatte die erste Schlacht gewonnen, der Krieg ging jedoch weiter und die Erlaubnis ließ, da der Hauptstädtische Kommunalrat die künstliche Filtrierung favorisierte, noch drei Jahre auf sich warten. So erhielt Wein erst 1878 von der Hauptstadt den Auftrag, das provisorische Wasserwerk den früheren Plänen entsprechend, jedoch in kürzester Zeit auf eine Kapazität von täglichen 600 000 Kubikmeter zu vergrößern. Die Vergrößerung war im November 1879 fertig, das Wasserwerk übertraf alle Erwartungen, was auch die von der Hauptstadt delegierte Kommission zufrieden feststellte: Es lieferte täglich 760 000 Kubikmeter sauberes, gesundes Wasser, die Arbeiten hatten außerdem weniger gekostet als geplant. Die Belohnung János Weins entfachte trotzdem beim Stadtrat große Debatten („Die Beamten werden gut entlohnt, es war ja die Pflicht des Herrn Wein, als Wasserleitungs-Direktor seine Gedanken über die Verbesserung der Wasserleitung zum Wohl der Stadt zu verwerten"). Inzwischen versuchte man in Buda die Schwierigkeiten der Wasserversorgung durch provisorische Lösungen zu überbrücken. Der Burggarten-Kiosk, der dem Burgberg filtriertes Donauwasser lieferte, begann zwar zu funktionieren, viele verwen■ Der Burggarten-Kiosk. Das einstige Wasserwerk 57