Holló Szilvia Andrea: Budapester Stadtwerke - Unser Budapest (Budapest, 2010)
Förster. Anfang der sechziger Jahre wollte Dr. Károly Siklóssy, Gründer der Väros- majorer Wasserheilanstalt, den Plan neu beleben, Oberbürgermeister Lipót Rottenbiller unterstützte ihn dabei. Zur Wasserversorgung der Stadt gab es drei neue Pläne: Gyula Pollák und der Brunnenmeister Antal Bürgermeister schlugen natürliche, eine Londoner Firma künstliche Filterung vor. Für das zu bauende Wasserwerk hatte man das Grundstück des heutigen Parlaments ausgesucht, welches damals von der Schiffsbehörde benutzt wurde — für einen Beginn der Arbeiten war jedoch auch damals nicht genügend Geld vorhanden. Das Pester provisorische Wasserwerk verdankte seinen Bau der Tatsache, dass die 1866 ausgebrochene Choleraepidemie die Stadt zu schnellen Maßnahmen drängte. Sofort meldeten sich erfahrene Wiener und Londoner Unternehmer, die Pester Generalversammlung erklärte jedoch, dass sie das Wasserwerk auf eigne Kosten bauen werde. Sie verpflichteten den besten Flydroingenieur der Zeit, den Engländer William Lindley (1808—1900). Da dieser vorher in Großstädten (London, Hamburg, Frankfurt am Main) künstliches Filtrieren angewendet hatte, empfahl er dieses auch für Pest, weil „da<5 Stadtgebiet am mit Abfall und Kot aufgefüllten Schichten beiteht und deren Lösung in die Brunnen mit natürlicher Filtrierung gelangt, werden die Wasserleitungen scheinbar sauberes Wasser liefern, welches jedenfalls vom gesundheitlichen Standpunkt schädlich ist". Mit den beträchtlichen Kosten eines solchen Wasserwerks hatten die Stadtväter jedoch nicht gerechnet. Deshalb konnte ■ Da<s provisorische Wasserwerk am Ort des heutigen Parlaments, 18goer Jahre (György Klösz) 54