Prakfalvi Endre: Römisch-katholische Pfarrkirchen in Budapest - Unser Budapest (Budapest, 2003)
von Géza Pogány) stellt das Kommen des Heiligen Geistes dar (Apg 2,1). Drei Kapellen erweitern das Gebäude, die Kapelle der Jungfrau Maria wird vom Gemälde Patrona Hungáriáé geschmückt (ein Werk von Masa Feszty). Die Einrichtung der Kirche hat Lechner selbst entworfen. Die beiden großformatigen Beleuchtungskörper an der Kirchendecke sind denjenigen ähnlich, welche der Künstler 1916 zur Krönung König Karls IV. als Dekoration für die Krönungskirche in der Budaer Burg entworfen hatte. Die Inschrift (in ungarischer Sprache) des aus rotem Kalkstein gemeißelten Taufbecken lautet: „Nur wer von Wasser und Geist geboren wird, kann in Gottes neue Welt hineinkommen" (Joh 3,3). Die auf der aus italienischem grünen Marmor hergestellten Kanzel eingemeißelte Inschrift erinnert an die Mission der Kirche: „Gehet nun in die ganze Welt und verkündet allen die gute Nachricht!" (Mk 16,15). ..Wer zum Glauben kommt, und sich TAUFEN LÄSST, WIRD GERETTET. WER NICHT GLAUBT, DEN WIRD GOTT VERURTEILEN." (Mk l6,l6). Der titulare Propst Pál Bozsik, Erbauer der Kirche und ihr erster Pfarrer starb 1952 im Gefägnis der gefürchteten Staatssicherheitspolizei AVH, der Bischof von Székesfehérvár, Lajos Shvoy hingegen, der die Kirche am Peter-Paulstag, dem 29. Juni 1943 geweiht hatte, stand damals unter Hausarrest. Gehen wir auf der Máriaremetei út weiter, so kommen wir zum Wallfahrtsort Maria Einsiedl (Mária Remete). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte man hier eine Wallfahrtskapelle gebaut, die Ende des Jahrhunderts durch eine (von Ferenc Schömer entworfene) neogotische Wallfahrtskirche ersetzt wurde. Diese wurde 1899 geweiht und 1991 vom Papst Johannes Paul II. zum Range einer Baiilica minor erhoben. Ungarische Gelobtes-Land-Kirche, 1949 II. Bezirk, Heinrich István utca 3—5 „Der Herr baut Jeruóatem wieder auf (Hymne des Allmächtigen, Ps 147,2) Schon seit dem frühen Mittelalter bauten die aus Jerusalem heimkehrenden Pilger zur Aufbewahrung der mitgebrachten Reliquien in ihrer Heimat Heilige-Gra- bes-Kapellen. Ihr Vorbild war die Anastasis-Rotunde, das runde Mausoleum im Heiligen Land, welches die Grabeshöhle Christi in sich einschloß. Es war die Idee von Pater Mór Majsai, dem Komissar der ungarischen Pilger, in der Heimat einen Wallfahrtsort zu errichten, welcher ein genaues Abbild des Gnadenortes im Heiligen Land wäre. Er beauftragte den Architekten Farkas Molnár (1897-1945), einen Bauhausschüler, mit der Planung. 67