Prakfalvi Endre: Römisch-katholische Pfarrkirchen in Budapest - Unser Budapest (Budapest, 2003)

bogen hinaus auf die Außenmauern (um vor Überbelastung zu schützen). Der Architekt sah das historisierende Werk als eine Art Beispiel: „Ich sage Euch, haltet das heilige Ják, Horpács, Lébény, Zsámbék in Ehren", denn den gewünschten ungarischen Stil werden wir an diesen Beispielen der Architektur finden, indem wir aus der historischen Vergangenheit schöpfen. (Eine Art 19. Jahrhundert-Kon­struktion des Westportals der spätromanischen Kirche von Ják erscheint in der Form der Fassade der Hauptpfarrkirche von Rákospalota - XVI. Bezirk, Bácska utca 3.) Denn „nehmen wir uns jenen frommen und patriotischen Piaristen- mönch zum Beispiel [Miklós Révai], der auf Grund des ältesten ungarischen Textes vom Ende des 12. Jahrhunderts, dem Totengebet (Halotti Beszéd) eine ganze Gram­matik schreiben konnte; konstruieren wir auch aus diesen wenigen Resten ein Alphabet, ein Lexikon, bereichern wir unsere Erfahrungen durch den Schatz des wachsenden Kunstgefühls unserer Nation, erfinden wir und suchen wir darin fortlaufend mit ungarischen Mitteln den ungarischen Stil". Ödön Lechner wird die in der gehobenen Atmosphäre der „großen Milleniumsfestlichkeiten (1896) anlässlich der Landnahme formulierten Zielsetzungen als Programm in seiner Schrift Magyar hormanyelv nem volt, hanem lesz (Ungarische Formensprache war nicht, sondern wird sein) zusammenfassen. ■ DaiLanghaus mit der Apsis 13

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