Radek Tünde - Szilágyi-Kósa Anikó (szerk.): Wandel durch Migration - A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 39. (Veszprém, 2016)

1. Landschafts- und Gemeinschaftswandel als Folge von Migration - Schell, Csilla: Eugen Bonomis Briefwechsel mit Heimatvertriebenen. Zur geographischen Zuordnung der Briefe und zur Bedeutung der Korrespondenz

78 Schell, Csilla: Eugen Bonomis Briefwechsel mit Heimatvertriebenen weist den einzelnen Dokumenten eine Inventamummer in der Nachlassgruppe zu und erfasst sie zunächst nach äußeren Kategorien: Art des Dokuments (Brief-Gattung), Originalität, Material und Maße, Bezeichnung und Aufschrift sowie Zustand (mit Angaben zur Lesbarkeit). Die wichtigen Angaben bezüglich der Brief-Beigaben (wie Fotos, Zeitungsausschnitte, Heiligenbilder und sonstige Dokumente) wurden ebenfalls verzeichnet. Des Weiteren wurden Sprache, Ver­fasser und Absender/Ort, Adressat (adressierte Person sowie Ort), Entste- hungs- und Erwerbsdatum verzeichnet Auch inhaltlich wurden die Brieftexte soweit erfasst, dass Angaben zur Herkunft (d.h. Ort in der alten Heimat) und Entstehungszusammenhang (zur übergeordneten Korrespondenz) gemacht wer­den konnten und es wurden Kurzzusammenfassungen des Briefinhaltes angelegt (Rubrik „Beschreibung/ Inhalt“). Es handelt sich dabei um einen in Stichwort­sätzen verfassten Text von einem Umfang von ein bis drei Zeilen bzw. in einer Minderzahl der Heimatvertriebenen-Briefe auch von drei bis zehn Zeilen. In der bestehenden Datenbank sind 691 Schrift-Dokumente (hand- oder maschinengeschriebene Briefe, Post- und bebilderte Grußkarten) verzeichnet, die als Adressaten Eugen Bonomi haben. Dies ist eine stattliche Briefmenge. Von den Briefen stammt etwa nur die Hälfte von Vertriebenen, denn Bonomi pflegte ebenso mit Kollegen und Institutionen, v.a. Bibliotheken, regen Brief­wechsel. Selbstverständlich können wir nicht davon ausgehen, dass wir alle an Bonomi geschriebene Briefe im Nachlass haben — wir erhielten bereits entspre­chende Nachrichten von ungarischen Kollegen, die von Briefen in einem priva­ten Nachlass Kenntnis haben .2 Wenn Bonomi, wie er einmal beiläufig erwähnt, angeblich alle von Vertrie­benen erhaltenen Briefe beantwortet hat (Bonomi 1961/64: 159), kann davon ausgegangen werden, dass diese nicht geringe zeitliche Investition für den For­scher und den Menschen einen entsprechenden Gewinn brachte. Der Briefver­kehr mit den Landsleuten dürfte für Bonomi selbst, der letztlich auch heimatlos und obendrein in Einsamkeit lebte, nicht nur im Hinblick auf seine Erhebungen, sondern auch in menschlicher Plinsicht, dienlich gewesen sein. Seine verbindli­che Aufmerksamkeit gegenüber seinen Landsleuten jedenfalls äußerte sich — dies ist den Dankes-Briefen der Vertriebenen deutlich zu entnehmen - nicht nur in 2 2 János Bednárik, dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Ethnographischen Institutes der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest verdanke ich den wertvollen Hin-weis, dass im Heimatmuseum von Budakeszi/Wudigeß einige Briefe von und an Bonomi zu finden sind. Diese gelangten durch die private Schenkung eines Nachlasses nach Budakeszi / Wudigeß. Es ist gut möglich, dass noch in weiteren privaten Familiennachlässen von Vertrie-benenfamilien Briefe vor allem von Eugen Bonomi vorhanden sein könnten.

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