Tanulmányok Veszprém megye múltjából - A Veszprém Megyei Levéltár Kiadványai 3. (Veszprém, 1984)
Solymosi László: Hospeskiváltság
rechtigung der Völker der kirchlichen und weltlichen Güter nahm erst viel später den Anfang. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts wohnten auf den kirchlichen und weltlichen Gütern in der Mehrheit dienende Völker, die meistens dienerischen Ursprungs und persönlich abhängig (libertini, condicionarii usw.) oder sogar Diener (servi) waren, während die Mehrheit der viel günstigere Verhältnisse beanspruchenden ausländischen oder in geringerem Masse heimischen Ansiedler (hospites) auf die königlichen Güter ging. Dazu noch: Während zum königlichen Privilegisieren keine bedeutenderen Vorbedingungen nötig waren, mussten die kirchlichen und Privatgutsherren im voraus eine Immunität vom König vor der Macht der Gespane (comités) erhalten, um ihren Völkerschaften Hospesprivilegien geben zu dürfen. Für Völker der kirchlichen Güter wurden im Jahre 1233, für Bewohner weltlicher Güter — das Vorausgegangene nicht einberechnet — erst im Jahre 1270 die ersten Hospesprivilegien gegeben. Das Privilegisieren der Siedlungen kulminierte in den 1270er Jahren; aus dem 13. Jahrhundert blieben aus diesem Jahrzehnt in der grössten Zahl Stadt- und Hospesprivilegien erhalten. Damals wurden auch die Bewohner von Bogdán im Komitat Veszprém Besitzer des Hospesprivilegs. Die Abhandlung erschliesst die vorläufigen Ereignisse des Privilegisierens der Bewohner von Bogdán im Jahre 1275, stellt die eigenartigen Umstände des Privilegisierens dar, analysiert — verglichen mit den anderen Freibriefen des 13. Jahrhunderts — das Hospesprivileg aus dem Jahre 1275 und publiziert den Text der bisher nicht veröffentlichten Privilegurkunde. Ein hervorragendes Mitglied des Geschlechts Lőrinte, Lőrinte, Sohn des Saul, der später cornes des Komitats Veszprém wurde, hatte während des tschechisch —ungarischen Kriegs bei der Belagerung von Pressburg im Jahre 1271 4 Servienten (servientes) verloren, und selbst war er verwundet mit 9 Servienten gefangen genommen worden. Nachdem er für ein hohes Lösegeld freigelassen worden war, erhielt er im Jahre 1272 vom König István V. als Entschädigung eine Donation. Lőrinte, Sohn des Saul, erhielt damals unter anderem die benachbarten Güter Gajdosbogdán und Bogdán, deren Schicksal im weiteren verschiedentlich ablief. Gajdosbogdán war königliches Gut, wo königliche dienende Völker lebten, die ,,gajdos", die eine eigenartige Tätigkeit — wie es auch an ihrer Benennung ersichtlich ist — ausübten, was im Belustigen des Hofs bestand. Aus den späteren Urkunden ist es ersichtlich, dass Lőrinte, Sohn des Saul, seine Rechte über Gajdosbogdán nicht restlos geltend machen konnte. Die königlichen ,,gajdos" oder deren musikalisch höher stehende Schicht, deren Mitglieder gegebenenfalls beim König Hofmusikanten