Tanulmányok Veszprém megye múltjából - A Veszprém Megyei Levéltár Kiadványai 3. (Veszprém, 1984)

Solymosi László: Hospeskiváltság

waren, die ihn — wenn es so kam — auch zur Reise begleiteten, erhoben Einspruch gegen die Verschenkung ihrer Güter. Ihr Schritt war erfolgreich: Lőrinte, Sohn des Saul, konnte nur einen kleinen Teil von Gajdosbogdán in Besitz nehmen, den seine Nachfolger mit dem benach­barten Bogdán vereinigten. Einen bedeutenden Teil von Gajdosbogdán behielten die königlichen Gaidierenden für sich, ihre Nachfolger wurden Adelige und übten herrschaftliche Rechte über ihre dortigen Bauern aus, aber als königliche Trompeter waren sie auch noch im 15. Jahrhundert tätig. Sie begleiteten den Ungarnkönig Sigismundus von Luxemburg im Jahre 1433 anlässlich seiner Krönung zum Kaiser des Römischen Reiches der Deutschen Nation nach Rom, wo sie den Papst um Ablass für ihre Kirche baten, den sie auch erhielten. Bogdán, das andere Donationsgut, war Prinzenbesitz. In diesem Zusam­menhang untersuchte die Abhandlung die Lage der Prinzengüter in Un­garn im 13. Jahrhundert, ihr Leben, den sozialen und wirtschaftlichen Stand ihrer Bewohner. Demnach lag die Mehrheit der bekannten Prinzen­güter im Komitat Veszprém bzw. in der Umgebung der Bischofsstadt (civitas) Veszprém, was durch die Rolle der Stadt im Leben der Königs­familie, durch ihre Funktion als Residenz der Königin bedingt ist. Gajdosbogdán gegenüber konnte Lőrinte, Sohn des Saul, seine Guts­herrenrechte ungehindert zur Geltung bringen. Wie es sich aus dem um einige Jahre jüngeren Freibrief erhellt, war sein erster Schritt nach der Donation, dass er die Prinzenvölker (populi ducales) von Bogdány ent­liess, deren Mehrheit zusammenhielt und sich vorübergehend irgendwo in der Nähe verbarg. Seine Massnahme wollte warhscheinlich der Mög­lichkeit vorbeugen, dass die von Bogdán dem Beispiel deren von Gajdos­bogdán gegen die Verschenkung ihrer Güter ebenso Einspruch erheben hätten können. Da die Bewohner von Bogdán keine solche Siedlungsmög­lichkeit fanden, die ihrer sozialen Lage und ihren Erwartungen ent­sprechen hätte können, und da auch Lőrinte, Sohn des Saul, anspruch­loserere Arbeitskräfte empfangen hatte, gab die Lösung des jungen — erst aus dem Privileg von Bogdán bekannten Dorfes Csöl in der Nachbar­schaft mit dem Privileg: der neue Gutsherr empfing die früheren Be­wohner von 25 Personen als hospites zurück. Der Gutsherr ahmte damit den hochgeschätzten Palatin des Landes, den Roland aus dem Geschlecht Rátót nach, der damals den Bewohnern des Dorfes Csöl das Hospiten­privileg gab. Der Freibrief von Bogdán, in dessen Konzipieren auch die juristisch gebildeten Kanoniker des Kapitels von Veszprém, besonders der Propst Pál, Sohn des Miklós, Doktor im Römischen Recht, da waren, fixierte die Steuerlasten denen der Bewohner von Csöl gleich.

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