Tanulmányok Veszprém megye múltjából - A Veszprém Megyei Levéltár Kiadványai 3. (Veszprém, 1984)

Kumorovitz L. Bernát: Kálmán király 1109. évi veszprémvölgyi „ítéletlevele"

L. Bernát Kumorovitz Der Schiedsspruch des Königs Kálmán aus dem Jahre 1109 hinsichtlich Veszprémvölgy Das Nonnenkloster Veszprémvölgy wurde vom Ungarnkönig István I, (dem Heiligen) (1001 —1038) gestiftet. Seine in griechescher Sprache ge­schriebene, undatierte Gründungsurkunde ist verschollen; ihr Text ist im Privileg des Königs Kálmán aus dem Jahr 1109 und in deren ausführliche­rem, am Ende des 13. Jahrhunderts geschriebenem unechtem Par bewahrt worden. Die Abhandlung beschäftigt sich mit drei umstrittenen Fragen des aus dem Jahre 1109 stammenden Privilegs. 1. Es wird angenommen, dass die Urkunde den erzbistümlichen Cha­rakter deshalb verschweigt, uzw. ohne jedwede Begründung, weil dieser Teil der Stiftungsurkunde des István des Heiligen für die Verfasser der Gründungsurkunde der Zeit des Kálmán nicht verstanden wurde. 2. Es wird wahrscheinlich gemacht, dass der consensus des Bischofs von Veszprém nicht wegen des Transsumierens der griechischen Urkunde oder zur Tilgung des erzbischöflichen Charakters des Klosters nötig war, sondern deshalb, weil die Kirche von Veszprém gerade zu dieser Zeit so­gar in zwei Ortschaften ins Nachbarschaftverhältnis und in Gütergemein­schaft mit den Nonnen kam. Der Bischof drückte mit seinem consensus aus, dass er keinen Einwand gegen den Inhalt des neuen Privilegs hat. 3. Endlich stellt der Verfasser den vielfachen und von einander ab­weichenden artmässigen Einordnungen der diplomatischen Fachliteratur fest, dass das Privileg des Königs Kálmán aus dem Jahre 1109 ein „Schiedsspruch" ist. Die Nonnen des Klosters Veszprém völgy erhoben vor dem König Kálmán die Beschwerde, dass sie von den Gegnern im Besitz gestört seien. Der König beauftragte den Bischof von Pécs Simon mit dem Untersuchen der Beschwerde und der Schlichtung der Gegen­sätze. Zur Bestätigung ihrer Anrechte zeigten die Nonnen die vom König István dem Heiligen erhaltene und besiegelte Stiftungsurkunde vor, die in griechischer Sprache geschrieben war. Beim öffnen wurde aber ihr

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