Vas megye múltjából 1986 - Levéltári Évkönyv 3. (Szombathely, 1986)

Sill Ferenc: A vasvári káptalan áttelepülése Szombathelyre

A prépostnak ekkor Szombathelyen van lakóháza, Vasváron csak allódiummal rendelkezik, rétekkel, szántóföldekkel és szérűskerttel. Uo. Keresztély Ágost iratai. I. fasc. 141. I. Notatio­nes circa Venerabile Capitulum Castriferrei (1 697-1 698). A kanizsai török állandóan veszélyeztette Vasvárt. Ezért „habebat semper modum Presidii sui confinii ab ipsis nostris Capitularibus colonis et aliis alterius Partis modo ad Patres Dominicanos spectantes, custoditum. Uo. Schacchi prépost feljegyzései. Testamentalia 58. Fasc. 717.nr. Ferenc Sill DIE ÜBERSIEDLUNG DES KAPITELS VON VASVÁR NACH SZOMBATHELY Das Kapitel von Vasvár übersiedelte laut Art. 20 des Ungarischen Landtags vom Jahre 1 578 nach Szombathely. Das ist ein wichtiges Ereignis in der Geschichte der Stadt, das eine entscheidende Rolle darin spielte, dass Szombathely zum Verwaltungszentrum des Komitats Vas geworden ist. Notwendig wurde die Übersiedlung des Kapitels durch den Vorstoss der Türken im Südwesten Transdanubiens. Die osmanischen Horden erschienen bereits am Ende des 1 5. Jahrhunderts im Raum des Komitats Vas, diese zerstörenden Verwüstungen waren aber vorübergehend. Die wirkliche Gefahr entstand aus ihrem Raumgewinnen von der Mitte des 1 6. Jahrhunderts an im Komitat Zala. Im dritten Viertel dieses Jahrhunderts kam der grössere Teil des Komitats Zala, so auch zwei bedeutende glaubwürdige Orte mit ihrer Umgebung, Kapornak und Zalavár, unter türkische Oberhoheit. Diese beiden Klöster hörten 1574 mit ihrer Tätigkeit als glaubwürdige Orte auf. Nach dem dringenden Ansuchen des Komitats Zala wollte der Landtag 1 575 die Archive der beiden Klöster in Sicherheit stellen, aber seine Anordnung wurde nicht vollstreckt. Das Material wurde an Ort und Stelle in Kisten aufbewahrt, so dass es nie nach Vasvár kam. Als die Türken in den 1 570er Jahren die Siedlungen der Komitate Zala und Vas bis zur Raab zerwühlten, sogar der grössere Teil von Vasvár im Jahre 1 576 dem Türken steuerpflichtig war, musste man über das Schicksal des Kapitels von Vasvár entscheiden. Die ungarischen Stände beschlossen am Landtag Februar-April 1 578 in Pozsony beinahe in der letzten Stunde die Übersiedlung des Kapitels von Vasvár und seines wertvollen Archivs. Die Ab­geordneten des Komitats Vas schilderten vor dem Landtag die schwierige Lage des Ko­mitats: Insofern man keine wirksame Hilfe erhalten würde, so würde sich das ganze Ko­mitat dem Türken ergeben. Dennoch machte der König in der Sache des Kapitels von Vasvár Vorwürfe; er fürchtete sich vor einer Panikwirkung, wenn auch dieses im westli­chen Randgebiet tätige kirchliche Institut seinen uralten Wohnsitz verlassen würde. Letzten Endes musste auch der König einsehen, dass sowohl das Kapitel als auch sein wertvolles Archiv dem Türken zum Opfer fallen, wenn er die Übersiedlung nicht geneh­migt. So kam mit königlicher Gutachtung am 13. April 1 578 der Artikel 20 zustande. In dessem Sinne wurde der Sitz des Kapitels von Vasvár nach dem hinter der Raab ge­legenen und sichereren Szombathely verlegt. Die Archive der Klöster Zalavár und Kapor­nak wurden nicht mehr nach Vasvár, sondern 1 583 nach Szombathely transportiert. Nach der prinzipiellen Entscheidung lässt - mangels genauer Aufzeichnungen - die eingehende Untersuchung der Umstände die Zeit der Übersiedlung bestimmen. Es ist offensichtlich, dass das Kapitel nicht gern Vasvár verliess. In dieser Stadt war es Grund­herr, und ein jeder Chorherr wohnte im eigenen Haus. In Szombathely galten sie als Her­gelaufene; hier zogen sie in ein Mietshaus ein, oder wenn sie auch ein eigenes Haus für sich erworben hatten, so mussten sie danach steuern. 70

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