Dominkovits Péter: Szombathely mezőváros gazdaság- és társadalomtörténete a 17. században - Archivum Comitatus Castrriferrei 8. (Szombathely, 2019)
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Autonomie zu sichern, das Gleichgewicht des Stadtbudgets aufrecht zu halten und den Zuwachs des Vermögensanteils zu gewährleisten. Steinamanger war im 17. Jahrhundert grundsätzlich eine Agrar-Kleinstadt, für alle Schichten der städtischen Gesellschaft war der Grundbesitz von elementarer Bedeutung. Ende der 161 О-er Jahre machten den überwiegenden Teil der Bevölkerung jene aus, die nach einem halben Grundstück ihre Steuer entrichteten (42 %), zur zweitgrößten Gruppe zählten die Kleinhäusler (34,4 %) mit einem viertel Grundstück. Schon ab der Mitte des 16. Jahrhunderts ist eine zunehmende Differenzierung aufgrund der Vermögensverhältnisse zu beobachten. Eine Verelendung, Verarmung, die sich in den Steuerkategorien niedergeschlagen hätte, war damals noch belanglos. Über der Schicht der aufgrund ihrer Vermögensverhältnisse der Mittelschicht zuzuordnenden Halbhäusler zeichnet sich eine gut strukturierte kleinstädtische Elite ab; damals zählte zum größten besteuerten Hausvermögen ein aus 3 Grundstücken bestehender Hausgrund. All das weist darauf hin, dass die Oberschicht der Kleistadt trotz der Vermögensunterschiede sich nur auf wenige in exponierter Lage befindliche Familien beschränkte, während die wohlhabende Mittelschicht bedeutend war. Grundsätzlich zeichnet sich dieselbe Tendenz auch um die Mitte des Jahrhunderts ab. Ab den 1650-er Jahren wird auch in den Testamenten erneut mehr Vorsorge für die Armen getroffen. Diese Tendenz erscheint dann ab den 1660-er Jahren noch klarer. Obwohl 20—25 % der Stadteinwohner von adeliger Abstammung war — Herrschaftsbeamte, zugewanderte Komitatsadelige, Komitatsangestellte, geadelte Bürgerliche des Marktfleckens —, kann der Marktflecken nicht als adeliges Oppidum bezeichnet werden. Der privilegierte Stadtadel des Marktfleckens bildete keine einheitliche Gesellschaft. Die Elite bestand aus leitenden Amtsträgern, wichtige Positionen bekleidenden Familiares der Aristokraten oder aus Herrschaftsbeamten. Die größte Gruppe bildeten aber geadelte Bürgerliche oder sich in die Reihe des Bürgertums integrierte Adelige. Sie lebten trotz ihrer adeligen Privilegien das Leben eines Bürgers. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zeichnete sich in der Stadt eine sich auf die Grundlagen des 16. Jahrhunderts zurückgreifende intensive Zunftgründung ab, davon zeugen auch die 8, zwischen 1604 und 1642 gegründeten Zünfte. Die äußerst unsichere nominale Untersuchung erbrachte zwischen 1636 und 1656 eine Anzahl von 81—91 Familienoberhäuptern, die sich in 24 Berufe unterteilen ließen. Sie waren vor allem im Bekleidungs- und Textilgewerbe tätig oder lebten von der Metallbeund —Verarbeitung. Die Testamente der Schmiede bezeugen sogar Warentransporte nach Keszthely und Kiskomärom. Steinamanger als Bollwerk hat nicht nur als communitas seinen Teil zum Schutz des Landes beigetragen, die dort ansässigen Meister leisteten mit ihrer handwerklichen Tätigkeit auch ihren Anted dazu. Händler und Handwerker von Steinamanger pflegten laut ihren in ihren Testamenten verzeichneten Geldangelegenheiten intensive Beziehungen zu 58 Siedlungen des Komitates Eisenburg, zu 12 Gemeinden des Komitates Zala, und zu 7 Ortschaften des Komitates Odenburg, die im von Alsölendva (Lendava)-Keszthely-Zalaegerszeg-Rohonc (Rechnitz)-Köszeg (Güns)-Csepreg-Köszeg umgegebenen Umkreis lagen. All das weist auf die aktive regionale Position der Stadtbürger hin, wie auch die wachsende 218