Dominkovits Péter: Szombathely mezőváros gazdaság- és társadalomtörténete a 17. században - Archivum Comitatus Castrriferrei 8. (Szombathely, 2019)

Földrajzinév-mutató

ZUSAMMENFASSUNG DER ERSCHLOSSENEN ERGEBNISSE Im Rahmen von komplexen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessen inner­halb eines langfristigen Entwicklungsprozesses, sowie auf Grund der beständigen Erweiterung der zentralen Funktionen integrierte sich der privilegierte Marktflecken Steinamanger des Raaber Bischofs in das städtische Netzwerksystem der Region. Den rechtlichen Rahmen der Siedlungsentwicklung sicherte 1407 das Privilegium des Bischofs Johann Héderváry, das der Siedlung eine Autonomie im Bereich der Verwaltung, Jurisdiktion und Wirtschaft zugesprochen hat. Darüber hinaus ge­langte der Ort zu Beginn des 16. Jahrhunderts mit den ihm zugesprochenen fünf Marktabhalmngsterminen in den Besitz von weiteren wirtschaftlichen Privilegien. Steinamanger war schon gegen Ende des Mittelalters auf Grund seiner komple­xen Funktionen entwickelter als der Komitatssitz Eisenburg/Vasvár. Da der Raaber Bischof Balázs Paksi in der Schlacht von Mohács im Jahr 1526 zusammen mit dem größten Teil seines Banderiums ums Leben gekommen war, zählte Steinamanger während des zwischen den zwei legitimen Königen ausgefochteten Bürgerkrieges zur Interessensphäre von Ferdinand I. Dieser Herrscher hat durch die Bestätigung der Privilegien die Positionen von Steinamanger nicht nur bekräftigt, sondern diese 1534 mit der Erteilung eines neuen Zollprivilegs noch ergänzt. Die auch als Festung funktionierende Stadt mit der Burg gewährte sowohl für die unmittelbare Umgebung, als auch für die Bewohner der weiteren Region, die vor den Osmanen oder vor den Kriegsereignissen des Bürgerkrieges flüchteten, Schutz. Der an Mitglieder der neuen habsburgtreuen ungarischen Aristokratie — wie die Familie Bakith, später die Familie Révay — verpfändete Marktflecken, Burg und Herrschaft wurde im Jahr 1554 vom Raaber Bischof Pál Gregoriancz aus der Pfandherrschaft ausgelöst. Das Gesamtbild des kommenden fast halben Jahrhunderts weist das Bild von einer Heinstadt auf, die sich sowohl im wirtschaftlichen als auch im regionalen Leben als eine stets wachsende, sich differenzierende Kleinstadt mit florierendem Handwerk präsentiert, deren Gesellschaftsentwicklung zwar nicht immer gleich­mäßig voranschritt, aber ihre zentralen Funktionen immer mehr erweiterte. Der Aufgabenbereich des traditionellen bischöflichen Herrschaftszentrums dehnte sich auf eine bestimmte Art kontinuierlich aus. Infolge der zunehmenden Türkengefahr wurde aufgrund des Gesetzesartikels 1578:20 der Sitz des Kapitels von Eisenburg/ Vasvár nach Steinamanger verlegt, wodurch sich der Marktflecken zum regionalen Zentrum der öffentlichen und privatrechtlichen Schriftlichkeit entwickelte. Es ist anzunehmen, dass dieses Faktum dazu beigetragen hat, dass Steinamanger ab dem Ende des 16. Jahrhunderts allmählich zum Komitatssitz von Eisenburg avancierte. Die Stadt diente danach sowohl als Zufluchtsort für die Einwohner der kroatisch-sla­­wonischen Region, der Komitate Zala und Somogy, als auch als Anziehungspunkt für den Komitatsadel, der sich in der Stadt niedergelassen hatte. Dass die Stadt innerhalb der Raaber Diözese eine wichtige Rolle gespielt hat, bezeugt nicht nur ihr Status als bischöfliche Residenz, sondern auch die Tatsache, dass 1579 in Steinamanger eine Diözesansynode abgehalten wurde, an der die Beschlüsse des Konzils von Trient ver­kündet und erläutert wurden. 216

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