Héjjas Pál - Horváth M. Ferenc: Régi képeslapok - Old postcards - Alte Ansichtskarten, 1896 - 1950 - Váci Történelmi Tár 2. (Vác, 2001)
Város a Duna partján - történeti áttekintés
diesem Platz wurde das Priesterseminar, das Piaristengymnasium, das Pfarramt der unteren Stadt und mehrere Häuser des Kanonikus. Das weltliche Zentrum blieb weiterhin auf dem Hauptplatz. Hier wurde bis 1764 das neue Rathaus erbaut, das nicht wegen seinen Maßen, sondern seiner proportionalen Schönheit von den anderen Häusern auf dem Hauptplatz hervorragt. Der Hauptplatz spielte nicht nur als Verwaltungszentrum eine Rolle, sondern er war auch das Zentrum des Geschäftslebens der Stadt. Hier fanden die Märkte statt, hier funktionierten die meisten Handwerker und die reichsten Kaufleute eröffneten ihr Geschäft im Erdgeschoss ihrer Häuser. Auf dem Hauptplatz bekam auch das Krankenhaus und die Apotheke der Barmherzigen Schwester, das Stiftshaus der Dominikaner und der Großpropstpalast Platz. In der zweiten Hälfte des 16-17. Jahrhunderts wurden die charakteristischen weltlichen und kirchlichen Gebäude - Wohn- und Kaufhäuser, Stiftshäuser, Häuser des Kanonikus, Gasthäuser - aufgebaut, die die Ambiente der Innenstadt bis heute bestimmen. Auf dem Hauptplatz wurden größtenteils einstöckige Häuser gebaut zweistöckige Häuser waren mehr Ausnahmen -, was zeigte, dass das Bistum, das Kapitel und das Bürgertum weniger wohlhabend war. Außerhalb des Zentrums standen nur noch die Parterrehäuser ärmerer Handwerker, Kaufleute und Leibeigenen. Zu der bewussten Bautätigkeit des Barockzeitalters gehörte auch die Verschönerung der Stadt. Während der Zeit des Bischofs Migazzi wurden die Bauten, sowie die offenen Kanäle geregelt, Brücken wurden gebaut, die Straßen wurden mit Steinen ausgelegt, Bürgersteige wurden gebaut um die Stadt zu schmücken, wurden auf den Straßen und Plätzen Maulbeerbäume gepflanzt, am aufgeschütteten Donauufer wurden Straßen und eine Schutzmauer gebaut und eine Allee eingerichtet. Die grundlegenden Rahmen für das Zusammenleben in der Stadt, für die Verwaltung, für die Ausübung der Religion wurden in den dreißig Jahren nach der Befreiung geschaffen. Die Bischofsfronherren gaben Regelungen heraus, in denen die Art und Weise der Verwaltung in den Angelegenheiten der Stadt ausführlich bestimmt wurde, und oft wurden auch die von den Einwohnern und Beamten erwarteten ethischen Normen festgelegt. Jedes dritte Jahr wurde der Fronvertrag zwischen den Fronherren und der Stadt erneuert. In diesem setzte man fest, dass die Stadt den Frondienst und die Naturalabgaben mit Geld ersetzen konnte, und unter welchen Bedingungen sie die königlichen Pachtgüter und die Wälder benutzen konnte. Vác kämpfte bereits seit ungefähr 1710 dafür, dass sie von der Abhängigkeit vom Fronherren befreit wird und den Rang einer freien königlichen Stadt erwirbt, aber die einmalige Summe der Erlösung, die 40 000 Forint den Verhandlungen entsprechend, konnte sie nicht aufbringen. So verfügte sie zwar über einige Privilegien - Zoll, Marktrecht -, aber die Funktionsregelungen, Statuten wurden vom Fronherren bestimmt. Das Kapitel von Vác - in Vác bestehend aus sechs weltlichen Priestern, Kanonikus - wurde zum ersten Mal im Jahre 1190 in einer Urkunde erwähnt, als glaubwürdigen Ort 1227 genannt. Das Kapitel, das während der Türkenherrschaft aufgelöst war, wurde 1700 mit fünf alten und sieben neuen Pfründen neuorganisiert. König Franz I. schenkte 1808 den Mitgliedern des Kapitels ein Brustkreuz mit dem Bild des Hl. Karls von Borromeo. Das Haupt des Kapitels war der sog. Großprepost. Ab 1769 durfte einer der Kanoniker den Titel des sog. Kleinprepost tragen. Auch auf die Entwicklung der Stadt wirkte der Prozess zwischen dem Bistum und dem Kapitel aus. In dem Prozess ging es darum, in welcher Weise und welchen Proportionen das Vermögen des Kapitels, das während der Türkenherrschaft in den Besitz des Bistums kam, ihm zurückerstattet werden sollte. Aufgrund des Kollonits-Vertrages - unter anderem -, der im Jahre 1712 abgeschlossen wurde, wurde erst noch der Anteil aus dem Einkommen von Vác 7/8 zu 1/8 zwischen dem Bistum und dem Kapitel, ab Dezember 1742 dann auch die Landgüter aufgeteilt. So kam es zur Aufteilung der Stadt Vác: in Bischof-Vác (Püspökvác) und Kapitel-Vác (Káptalanvác), beide mit eigenem Rat und Richter. Nicht nur aus dem Gesichtspunkt der Religion, sondern auch, was die Nationalitäten anging, war die Stadt sehr vielfältig. Anfang des 18. Jahrhunderts machten die Einwanderer aus dem deutschen Sprachgebiet einen Drittel der Einwohner aus. Aber es kamen auch Tschechen, Polen, Mähren, Slowaken, Südslawen, sogar Franzosen und Italiener. In zweidrei Generationen haben sie sich assimiliert. Die Juden durften nur im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts hier wohnen, danach verwies sie der Bischof Friedrich Michael Althann. Die Zigeuner kamen zu Beginn der Türkenherrschaft in die Stadt, der Großteil von ihnen waren Musiker und Handwerker. Im Zeichen der Gegenreformation trafen die Bischöfe mit dem Ziel der Wiederverbreitung und Verstärkung der katholischen Religion verschiedene Maßnahmen. Die Struktur der Diözese, die Kanzlei, der Bischofshof wurden erneuert, das Bischofsgut wurde neu organisiert, zwei Pfarrbezirke wurden gegründet, und Mönchsorden wurden angesiedelt: 1699 die Dominikaner, 1714 die Piaristen und 1719 die Franziskaner. Außerhalb der Hierarchie entstanden auch weltliche religiöse Gesellschaften - z. B. die St. Josef Gesellschaft -, die neben ihrem Hauptziel (Krankenpflege, Beerdigung usw.) der Ausübung der Religion und der moralischen Erziehung dienten. Die Kalvinisten durften erst nach dem Toleranzedikt vom König Josef II. aus dem Jahre 1781 Pastoren anstellen, Kirchen bauen. Die griechisch-orthodoxen Serben, Mazedonen und Albaner bildeten noch bedeutendere Gemeinden und hatten Kirchen in der Stadt. Ein Teil von ihnen verließen später die Stadt, oder wurden bis zum Ende des Jahrhunderts madjarisiert. Der Unterhalt der Einwohner in der Stadt ruhte weiterhin, wie auch früher, auf mehreren Grundlagen. Die enge Feldmark - nur ein kleiner Teil der Leibeigenen verfügten bis zur Mitte des Jahrhunderts über ein ganzes Grundstück - und die gebirgige Landschaft machten vor allem den Weinbau möglich und den Wein von Vác berühmt. Die Landwirtschaft war weniger bedeutend, die Tierzucht noch weniger. Ein Teil der Zünfte wurden bereits Ende des 17. Jahrhunderts