Héjjas Pál - Horváth M. Ferenc: Régi képeslapok - Old postcards - Alte Ansichtskarten, 1896 - 1950 - Váci Történelmi Tár 2. (Vác, 2001)
Város a Duna partján - történeti áttekintés
neuorganisiert, und ihre Zahl war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts annähernd 25. Die verhältnismäßig große Anzahl der Handwerker repräsentierten 35-40 Berufe. Die Stadt lag auf wichtigen Verkehrswegen, deshalb wickelte sie - Ende des Jahrhunderts weniger - Fernverkehr ab. Die vier Landesmärkte und das Wochenmarktrecht, das die Stadt im Jahr 1761 von Maria Theresia erhielt, machten sie weiterhin zu einem herausragenden Marktgebiet der Gegend. Die Grundschulen wurden von der Kirche neuorganisiert, und mit seinen dem Zeitalter vorangehenden Vorstellungen reformierte der Bischof Christoph Migazzi ihr Funktionieren. Das Gymnasium, gegründet von den Piaristen im Jahre 1714, erlangte einen landesweiten Ruhm und zog Schüler aus mehreren Komitaten im Norden an. Zu den universitären Einrichtungen gehörte das nach der Türkenherrschaft neuorganisierte Priesterseminar, das kurzlebige Kolleg für adelige Jugendlichen, gegründet von Maria Theresia im Jahre 1762, dann ab 1767 das Theresianum und das Lyzeum, das den Unterrichtsstoff des Gymnasiums weiterentwickelte, die Theologie auf philosophischer Grundlage und juristische Kenntnisse vermittelte. Das Ende des 18. Jahrhunderts brach mit Kriegen, Einquartierung von Soldaten an. Die hier Ansässigen erfuhren von den französischen Kriegsgefangenen, von einigen Piaristenlehrern und aus der ersten literarischen Zeitschrift in ungarischer Sprache mit dem Titel Urania, die in Vác gedruckt wurde, über die Ideen der Aufklärung. Das beginnende 19. Jahrhundert brachte auch keine einfacheren Zeiten ins Leben der Stadt. Europa bereitete sich gegen Napoleon vor, in der Stadt wurden regelmäßig Soldaten rekrutiert, die russische Armee zog sogar zweimal durch die Stadt, deswegen war die Stadt „zu bemitleiden". Dazu kam noch die Tyrannei des Kammerinspektors Anchely über die Stadt, der bis 1803, während der Stuhl des Bischofs leer war, die bischöflichen Landgüter, so auch Vác kontrollierte. 1809 musste unsere Stadt die Folgen des Kriegs wieder mal kennen lernen. In Klöstern, Schulen, dem vor fünf Jahren eingeweihten Institut der Taubstummen, sowie einigen Baracken aus Holz wurden Krankenhäuser eingerichtet, damit die mehrtausend in der Schlacht bei Raab (Győr) verletzten Soldaten empfangen werden und dann auf Schleppern weiter nach Pest-Buda geliefert werden konnten. Wegen der kleinen Feldmark konnte die Stadt, deren Einwohnerzahl immer großer wurde, die Einwohner immer weniger versorgen. Deswegen führte die Stadt immer wieder Prozesse gegen seinen Bischofsfronherren um günstigere Bedingungen zu erlangen, größere Wiesen, Schankkonzession zu bekommen, um Wein pro Haus verkaufen zu können, damit die ganze Feldmark neu vermessen wird. Von den Möglichkeiten, die sich aus dem Urbarengesetz aus dem Jahre 1832/36 ergaben, konnte nur Kapitel-Vác Nutze machen, und erlöste im Jahre 1841 einen Teil seiner urbaren Schulden für immer. Das finanzielle Wohlergehen brachte auch die Verstärkung des bürgerlichen Selbstbewusstseins mit sich. Im Reformzeitalter erlöste sich die Stadt von immer mehr feudaler Last. Nach dem Prozess im Jahre 1840 verstärkte Bischof-Vác gegenüber ihrem Fronherren ihren Status als Stadtgemeinde; im Jahre 1805 nahm auch Vác die Bestimmung des Komitats über die offizielle Verwendung der ungarischen Sprache an; für die Schülerinnen wurde der Unterricht des Haushaltswesens eingeführt; die weiterbildenden Sonntagsschulen und der erste Kindergarten wurden eröffnet. Dem Geist des Reformzeitalters entsprechend wurde beschlossen „die Menschheit auszubilden,,. Man wollte, dass die Kinder nicht nur in „Gottesfurcht,, erzogen werden, sondern auch lernen, wie sie sich weltliche Güter verschaffen können. Die Einwohner der Stadt nahmen bürgerliche Gewohnheiten an: sie organisierten im Schießhaus gemeinsame Feste, machten Spaziergänge zur Siebenkapelle und gingen zur neulich gegründeten Lesegesellschaft. Gleichzeitig mit der Verbreitung des geistlichen Lichts wurden im Jahre 1839 die ersten vier Straßenlaternen erleuchtet. Im Jahre 1846 wurde die erste Eisenbahn im Lande zwischen Pest und Vác eröffnet, die die Herrschaften, den Dichter „voll flammenden Eifers", Sándor Petőfi, die Verkäufer und die Taschendiebe „blitzschnell" zwischen den zwei Städten lieferte. Die Nachricht über die Revolution am 15. März 1848 erreichte die Stadt noch am gleichen Tag. Die Stadt stand mit voller Seele neben die Revolution. Vier Kompanien wurden für die Nationalgarde organisiert, nach dem Beginn des Freiheitskrieges bot man die Glocken der Kirchen an und Feldkrankenhäuser wurden eingerichtet. Die Stadt gelangte in Mitte der Kriegsereignisse. Nicht nur wegen der Soldaten, die durch die Stadt zogen, hier Lager, Krankenpflege erhielten und natürlich requirierten, lag eine große Last auf der Stadt. Zwei schicksalswendende Schlachten spielten sich im Gebiet der Stadt ab. Am 10. April 1849 war am Rande der Stadt die Schlacht des Frühlingsfeldzugs des ungarischen Freiheitskampfes, als die ungarische Armee, geleitet von Damjanich und Klapka, die von Christian Götz geführte österreichische Armee besiegte. Nach der Schlacht vom 15-17. Juli in Vác konnte die ungarische Armee noch entfliehen, aber die von den Österreichern zur Hilfe gerufene russische Armee richtete arge Verheerungen in den weltlichen und kirchlichen Gütern an. Nachdem der Freiheitskampf niedergeschlagen worden war, wurden wieder schwarz-gelbe Fahnen an den Häusern ausgesteckt, Vergeltung und Willkür beschatteten das Land. Trotzdem wurden zahlreiche Maßnahmen während der nahezu zwei Jahrzehnte langen Willkürherrschaft getroffen, die der bürgerlichen Entwicklung dienten, und ab Mitte der 60-er Jahre wurden auch in unserer Stadt einige diesem Ziel dienenden Institute gegründet: die Sparkasse Vác, das Casino und der Gesellenverein. Im Jahre 1848 hörte die gutherrliche Gerichtsbarkeit über die Zwillingsstadt auf, ihre Selbstverwaltungsrechte konnte sie aber erst nach dem Ausgleich im Jahre 1867 ausüben. Nach mehreren erfolglosen Versuchen wurden die zwei Städte 1859 vereinigt. Das Urbarabkommen wurde im November 1867 abgeschlossen, und nach der Grundstückregulierung im Jahre 1870 konnten die Leibeigenen und die Häusler ihre abgetrenn-