Tolnamegyei Ujság, 1922 (4. évfolyam, 1-53. szám)

1922-06-03 / 23. szám

TOLNAMEGYEI ÚJSÁG 1922 junius 3. gen wollen. Nein, man muss ganz nüchtemjnachdenken, wenn man klar sehen will: was man bei der Wahl zu tun hat ?! Man Stelle sich an die Seite des Herrn Dr. Örffy, der ein alter Bekannter des Volkes ist und der bisher für das Vater­land und für seine Wähler so manches Lobenswerte geleistet hat. Wählet ihn! Es lebe Dr. Orffyl — Ist das Vorgehen der Regie­rung wirklich gewaltsam ? Zwei Minister der Regierung Graf Kuno Klebeisberg und Wilhelm Paul Tömcsdnyi fielen bei den Wahlen durch. Wäre die Regie­rung gewaltsam, hätte sie ge­wiss die nötigen Mittel finden können um für ihre Mitglieder das Mandat zu sichern. Dies ist aber nicht geschehen. Im Gegenteil hört man überall, dass die Regierung sehr gerechtig vorgeht. Es gab in der Vergan­genheit selten solche gesetz- massig und unantastbar durch-! geführte Wahlen, als die jetzi­gen. Das kann jeder feststellen, der unser jetziges Wahlerfahren betrachtet. Die ADDeordneienoolil in SzeKszdrd. Wie bekannt, wird die am letzten Sonntag stattgefundene Wahl am Pfingstmontag wieder­holt werden müssen. Die stimm­berechtigten Bürger unseres Wahlbezirkes werden am diesen Tage zeigen, .dass sie sich in grosser Mehrheit auf die Seite der bereits siegreichen Partei Graf v. Bethlens und Dr. Örffy’s stellen. w Dr. Örffaerhielt bei der Wahi zwar eine Mehrheit der Stim­men, die. reicht aber nicht aus um auf Grund derselben das Mandat zu bekommen. Jetzt aber lässt es sich aus den vor­handenen Zeichen darauf schlies- sen, dass sein Sieg gesichert ist, weil die Bürger unsres Wahl­kreises wohl einsehen, dass ihre eigenen und des Wahlkreises Interessen gebieterisch verlan­gen, dass Dr. Örffy in die Nationalversammlung gewählt werde. Diese Erwägung brachte auch die Parteigenossen Szuli- mans dazu, dass sie fast ohne Ausnahme sich dem Dr. Orffy angeschlossen haben. Das Land hat seinen Willen bereits kundgetan. Es hat näm­lich jene Partei (Rassay-Drozdy), der auch Dr. Sebestyén, Direk­tor von mehreren Banken, an­gehört, trotz allem Bemühen und Hetzereien am ersten Tage der Wahlen bloss zwei Mandate bekommen, bis die Partei Graf v. Bethlens 102 Mandate erhielt. Ja selbst Rassay, der berüch­Wer sein eigenes und das Wohl des Vater­landes dienen will, der abstimme auf Dr. Őrffy Imre! tigte Parteiführer von Sebestyén, fiel in seiner „stärksten" Stadt Nagykanizsa durch, obwohl er oft beteuerte, dass die Bezirke ausgerechnet nach Kandidaten seiner Partei schmachten! Das ist aber natürlich! Die Volks­verführer sind entlarvt, man braucht sie nicht mehr! Wir hoffen, dass Dr. Orffy, der am letzten Sonntag 4953 Stimmen — den 4864 des Se­bestyén entgegen — erhielt, jetzt mit grosser Mehrheit der Stimmen zum Abgeordneten gewählt wird, da solche Volks- geblücker, wie Dr. Sebestyén am Ende doch als Feinde des Volkes erkannt werden. Der Sepp und der Hans tun disputieren. . . . Worüber kennten sie denn reden, wenn nicht von der kom­menden Stichwahl? Sepp: Na Hans, wer soll denn leben ? Hans: Meinetwegen du auch, aber sonst Orffy; ich stimme für ihn. Sepp: Waaas? Für der Herrenmenschen, Steuermacher, Volksbedrücker, der [auch die Zwangsarbeit einführen will, für den bist du? Hältst du auch mit den Reicher, mit den Ver­rätern des Volkes? Hans: Von wem weisst du dies’ alles? Sepp I Man sagt’s! Überall hört man’s! Ein jeder weiss es, Nur du nicht. Hans: Du Sepp, man Sagt, dass Morgen die Sonne mit der Erde zusammenstösst und dann ist Alles aus; man sagt, dass Bethlen, ja sogar Horthy selbst in die Rassay-Partei eingetreten sind, dass der Fürstprimas Cser- noch den Béla Kun heimgeru­fen haben soll, um das Chris­tentum in Ungarn vor dem Untergange zu retten, man sagt auch, dass der Papst dem Dr. Sebestyén den päpstlichen Segen schickte um ihm zum Liege zu verhelfen, man sagt.. . Sepp: Du bist verrückt Hans, wer sagt’s? Hans: Ja man sagt, u. wenn nichtssagt, wird sagen, u. wenn man, nicht sagen wird, könnte vielleicht sagen oder wennigstens denken, Also ist’s war. Sepp: Deshalb ist’s noch nicht wahr! Hans: Na schau’mal Sepp, woher weisst du all’ das, was du vom Örffy sagst? „Man sagt’s“ also ist es schon Wahr? Will er die Zwangsarbeit ein- lühren? Wo in aller Welt, da die Zahl der Arbeitslosen von Tag zu Tag sich vermehrt? Oder ist er gleich ein „Volks­beauftragter“ der Roten? Hat er die Steuer in die Höhe ge­trieben ? Meinst du, dass wir so viel Steuer zu Zahlen hätten, wenn wir das ganze Ungarn besitzen würden? Ist er nun schuld, dar Hange Jahre mit uns, an der Front war, dass unser Vaterland zerstückelt wurde und wir ins Elenil ge­stürzt sind ? Ist er schuld, dass die Krone nicht ein Heller wert ist? Ja dann war er es, dem du zu verdanken hast, dass du statt 30 Kr. 3000 Kr. für ein Meterzentner Weizen Kriegst! Er ist nur für die Herren, meinst du? Frag’ nur die Bauer, ob du einen Einzigen findest, dem er nicht geholfen hat, wenn je­mand um seine Hilfe bat! ? Lies nur die alten Zeitungen durch, du wirst sehen, wie er immer unsere Interessen vertreten hat! Du siehst also, dass die vielen „man sagst’s“ nur eine unver­schämte Verleumdung sind. Was hat hingegen der andere, der Dr. Sebestyén jemals für uns getan ? Er hat während des Krieges nur Proviant verteilt, hat die Front nie gesehen, u. ist ein reicher Bankier in Bu­dapest ; eben der wird sich um die Interessen der kleinen Men- chen kümmern! Sepp: Mir ist das Alles Schmarn, ich wähle doch den Dr. Sebestyén! Hans: Sepp, ich sag’ dir was. Du bist der glücklichste Mensch der Welt, das darfst du aber niemandem sagen warum ? Sepp: Wie so denn, sag’s! Hans: Du bist ein grosser Esel, weisst aber selber nichts davon. — Eingeschüchterte Wahl­berechtigte. Es ist in mehreren Gemeinden vorgekommen, dass grössere Schäden jenen verur­sacht wurden, die ihre Stimmen ff 7 auf dr. Örffy abgaben; manchen hingegen wurde es gedroht, dass ihre Häuser angezündet, ihr ganzes Hab und Gut nieder­gebrannt werden, falls sie Dr. Örffy wählen. Wir machen die wählende Bürgerschaft darauf aufmerksam, dass solche Dro­hungen in den meisten Fällen nichts anderes sind, als leerer Klatsch, da es jetzt auf das Brandstiften bekanntlich das Statárium verhängt ist und so leicht Vorkommen kann, dass der Brandstifter binnen drei Tagen am Galgen hängt. Nie­mand soll sich also vor solchen Drdíiungen fürchten, selbst dann nicht, wenn’s Vorkommen könnte, da es dafür gesorgt ist, dass der zugefügte Schade zum gros­sen Teil aus dem Vermögen des; Brandstifters, usw. vollstän­dig ersetzt wird. Riad6 a »Tolnainegyeí Újság* hírlapkiadó rt. Mo’nárTálb uynoadfu mítiutrfz<'i <ís as?»b iroalzatgyár Ft. nyoöiás#, Seekszárd,

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