Mocsáry Sándor szerk.: Természetrajzi Füzetek 25/1-4. (Budapest, 1902)

16 D; J. BERNÁTSKY des Vorkommens phanerogamer Pflanzen ist es oft schwer zu bestimmen, ob man in dieses oder jenes Vegetationsgebiet sich zu denken hat. Wo aber z. B. Asplenum Huta muraria oder Aspl. septentrionale gedeiht, dort können wir mit Sicherheit behaupten, in der Region der Bergvegetation zu sein. Was mag nun die Ursache zu alldem sein? Man nimmt allgemein an, dass zwischen der Vegetation des ungarischen Tieflandes und der um­liegenden Berge ein sehr wichtiger Unterschied herrscht und dass diese Unterschied die klimatischen Verhältnisse bewirken (siehe in KERNER'S und SCHIMPER'S diesbezüglichen Werken). Fasst man aber die angeführten Pteridophyten und Bryophyten ins Auge, so kann man dieser Annahme nicht ohne weiteres beistimmen. Denn die für das Tiefland charakteristi­scheren Arten kommen doch sonst unter einem wahren Mesophyten-Klima vor, so z. B. in Ungarn selbst in der Begion des Tannenwaldes, sonst wo z. B. im nördlichen Deutschland. Ebenso wenig könnte man sich auf die Entwicklung der Vegetation, auf die Wanderungsfähigkeit dieser oder jener Art etc. berufen. Es bleibt deswegen nichts anderes übrig, als die Standortsverhältnisse der betreffenden Pflanzen im Tieflande und auf den Bergen zu vergleichen. Forscht man dieser Sache nach, so ergibt sich, dass der einzige Gruncl dessen , dass einige der erwähnten Arten blos im Tieflande, andere hingegen blos auf den Bergen vorkommen, in den ver­schiedenen Bodenverhältnisseii liegt. Es gehört zur ökologischen Eigenheit der betreffenden Arten, dass sie an gewisse Bodenverhältnisse gebunden sind; sie gehören zu unseren besten bodensteten Arten. Die wichtigsten Faktoren, die nun hier in Betracht gelangen, sind folgende : J . Felsen als Untergrund. 2. Tiefgehender weicher Boden, mit genügender Feuchtigkeit in den tiefern Schichten. 3. Immerwährender Wasserspiegel mit nur mäs­siger Bewegung. 1. Asplenum Trichomanes und Polypodium vulgare, besonders aber Asplenum Buta muraria, A. septentrionale und A. germanicum sind meistens auf Felsen, in Felsspalten zu finden. Man ist gezwungen anzu­nehmen, dass dieselben an Fels oder Stein, oder auch an solchen Boden gebunden sind, der dem Felsboden ökologisch ähnlich ist, z. B. sehr fester Sandboden. Fragt man, was die Ursache dazu sein mag, so dürfte die aus­gezeichnete Wärmeleitung der Felsen und die immense Wärmespeiche­rung in denselben, ferner das Ansammeln eines humösen, schwarzen, meist trockenen und wahrscheinlich aller Säure baren Bodens in den Fels­spalten am ersten in Betracht kommen. Da jedweder felsige oder steinige Boden dem ungarischen Tieflande vollständig mangelt, so werden in dem­selben auch nirgends felsbewohnende Pteridophyten gedeihen können, rlas Klima mag dabei was immer für eines sein.

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