Mocsáry Sándor szerk.: Természetrajzi Füzetek 23/1-4. (Budapest, 1900)
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UNGARNS NEUROPTEREN. 113 wenig Daten verzeichnet linden. Der Grund davon beruht zum Tlieile darin, dass sich in Ungarn bisher noch Niemand fand, der sich dem speciellen Studium dieser interessanten, aber äusserst schwierigen Insektengruppe gewidmet hätte. Auch ich habe dieselbe nur theilweise und hauptsächlich nur einzelne Familien derselben studirt. Und als die königl. ungar. Naturwissenschaftliche Gesellschaft den Beschluss fasste, zum Andenken des tausendjährigen Bestandes Ungarns, den Katalog der Thierwelt des ungarischen Staates, dem heutigen Stande der Wissenschaft entsprechend, mit genauen Fundorten versehen herauszugeben, und dieselbe mich mit der Zusammenstellung der Neuropteren beauftragte, war ich alsbald darüber im Beinen, dass die betreffende, ziemlich reichhaltige Sammlung des ungarischen National-Museums — mit Bücksicht auf die Schwierigkeit des Gegenstandes und die Kürze der Zeit — ohne der Mitwirkung ausländischer Specialisten, ihrem ganzen Umfange nach, unmöglich aufgearbeitet werden könne. Demungeachtet nahm ich den Auftrag an, weil ich hoffte, dass es mir gelingen werde, die Mithilfe des hervorragendsten NeuropterenForschers, MAC LACHLAN ZU erlangen, umso mehr, als ich in seinem classischen grossen Fundamentalwerke über die europäischen Neuropteren, blos zwei auf Ungarn bezügliche Daten vorfand. MAC LACHLAN erklärte jedoch in einer höchst freundlichen Zuschrift, mit Berufung auf seine geschwächten Augen, meinem Ansuchen nicht entsprechen zu können ; dagegen empfahl er, mich an seinen bedeutendsten Schüler, den hervorragenden Kenner der Neuropteren, FRANZ KLAPÁLEK , Professor zu Wittingau, jetzt in Karolinenthal bei Prag, zu wenden. Dieser war denn auch, auf mein Ersuchen, mit der grössten Bereitwilligkeit und Freude bereit, die zweifelhaften und mir unbekannten Arten zu revidiren, bezw. zu bestimmen. Nunmehr, nachdem die recht ansehnliche und schöne NeuropterenSammlung des ungar. National-Museums bereits genau geordnet, und eine sichere Basis für das leichtere Studium dieser Insektenordnung gewonnen, auch der Katalog derselben bereits zusammengestellt ist, fühle ich mich gedrungen, der obgenannten Männer mit aufrichtigem Danke zu gedenken. Zu den Details übergehend, versuche ich zu skizziren, wie die Kenntniss der ungarischen Neuropteren in der ausländischen Literatur bisher stand. In den classischen Werken der alten Autoren wird Ungarn gar nicht genannt. Die erste Date findet sich in dem Werke der Ofner UniversitätsProfessoren PILLER und MITTERPACHER. Nahezu 60 Jahre später, 1842 führt RAMBUR in seinem grossen Werke über die Neuropteren 6 Arten aus Ungarn auf, welche ihm ALBERT KINDERMANN aus Ofen eingesandt hatte. Im Termctzetrajti Fületek. XXIII. köt. 8