Mocsáry Sándor szerk.: Természetrajzi Füzetek 22/1-4. (Budapest, 1899)

1. szám

COLLODICTYON TRICILIATUM. 27 Die Collodictyen nähren sich hauptsächlich von grünen Flagellaten. Die meisten Erfahrungen machte ich diesbezüglich an dem mährischen Teiche (Napagedl). Die häufigsten Formen desselben sind : Euglena viridis EHRB., velata KLEBS, minima FRANCÉ, sanguined EHRB., Lepocinclis obtusa FRAN., Phacus pleuronecles EHRB., Chlamydomonas pulvisculus EHRB., Pteromonas alata COHN, Trachelomonas volvocina EHRB., hispida ST. und TV. lagenella ST. Von diesen bevorzugte Collodictyon nur Euglena viridis, minima, Chlamydomonas pulvisculus und Trachelomonas volvocina, während die doch ebenso geeigneten Phacusse und Pteromonculen verschmäht wurden. Der Vorgang der Nahrungsaufnahme wurde von mir wiederholt unter dem Mikroskop verfolgt. Derselbe stellt sich folgendermaassen dar : Wenn Collodictyon ein ihm passendes Infusorium erreicht, legt es sich eng au dessen Körper an, wobei die erwähnten Furchen gute Dienste leisten. Schon nach zwei Minuten wurde in einem Falle eine Euglene durch diese Umarmung getötet. Zuweilen wird das Opfer mit einer «Nahrungsvacuole» umgeben (Tab. I., Fig. 9), in anderen Fällen (Tab. I., Fig. 3, 5, 8) liegt es direct im Körperplasma. Gewöhnlich wird sehr viel Nahrung aufge­nommen; ich beobachtete Fälle, wo 10 Euglenen und Chlamydomonaden das Innere eines Collodictyon erfüllten. Freilich hat nur die kleine Euglena minima in solcher Anzahl Platz, der gewöhnliche Aenderling wird gewöhn­lich nur in der Einzahl verschlungen ; falls manchmal doch zwei aufge­nommen werden, steht dann der eine aus dem Körper heraus. (Tab. I. Fig. 3.) Der Verdauungsprocess beginnt mit dem Moment, in dem der Bissen mit dem Plasma in Berührung kommt. Zuerst verschwindet die Zellhaut der Euglenen und Chlamydomonaden, dann folgt die Decomposition des Chlorophors. Er zerfallt in einzelne Scheiben, welche ihre grüne Farbe verlierend, sich bräunen und zusammenschrumpfen. In einem gewissen Stadium der Verdauung finden sich nur mehr grosse, grünlich-braune Massen und Stärke, resp. Paramylon (Tab. I. Fig. 4, 7). Die letztgenannten Substanzen werden am schlechtesten verdaut. Ich sah sie im Körper unserer Infusorien lange, nachdem alle sonstigen Reste der Mahlzeit ver­schwunden sind (Tab. I, 11, 12), und da zeigten sie nicht einmal noch Spuren der Corrosion. Ich hielt zu diesem Zwecke Collodictyen stunden­lang im suspendierten Tropfen, doch giengen sie früher zu Grunde, ehe sie die Stärke assimilierten. Die einzelnen Stadien der Verdauung sind in der Reihenfolge folgender Abbildungen dargestellt (Tab. I., Fig. 5, 9, 3, 8, 4. 6, 2, 15, 7, 12, 11, 1). Aus dem Beobachteten lässt sich vorderhand nur der Schluss ab­leiten, dass die Stärke solange nicht verdaut wird, als andere Nahrung zur Verfügung steht.

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