Herman Ottó szerk.: Természetrajzi Füzetek 2/1-4. (Budapest, 1878)
1. szám
63 Gliedmaassen weniger zum Ergreifen und Festhalten, als zum Empfinden geschickt sein. Ersteres geschieht blos dadurch, dass sich die Kieferfüsse gegen einander bewegen ; letzteres durch besondere, auf ihrer Oberflache befindliche Sinnesorgane. — Auf den einander gegenüberstehenden, flachen, etwas ausgehöhlten Seiten der Kieferfüsse sieht man schon mit freiem Auge zahlreiche, theils in Reihen, theils in Büscheln stehende Haare. Unterziehen wir diese etwas genauerer mikroskopischer Prüfung, finden wir leicht zweierlei Gebilde, wie sie Fig. 3 darstellt. Es finden sich einfache, pfriemenförmige, 2—4 m) m lange Borsten, bei denen sich zwei Theile unterscheiden lassen. Der untere, dickere Theil ist etwas dunkler gefärbt, als der obere dünnere. Es macht den Eindruck, als ob in diese Haargebilde ein Nerv zöge, der im unteren Theile mit einer Scheide versehen, im oberen hingegen nackt ist. Ausser diesen einfach pfriemenförmigen Haaren finden wir auch sehr eigenthümlich modificirte, welche an die Federhaare erinnern, doch davon wesentlich abweichen. Der Schaft ist hier wie bei den früher geschilderten einfachen Haaren gebaut, doch sehen wir vom Absätze an, wo sich der Schaft zu verjüngen beginnt (an beiden Seiten, so dass sie in eine Ebene zu stehen kommen, oder zu einander unter einem rechten Winkel geneigt stehen), kegelförmige etwas gebogene Fortsätze (Fig. 3, D). Ihre Grösse ist ungleich. Erst klein und winzig, werden sie nach und nach grösser, um gegen die Spitze des Haares wieder abzunehmen. Diese kegelförmigen Seitenfortsätze sind an ihrer Spitze etwas abgestumpft und haben im Innern ein feines Röhrchen (vielleicht auch mehrere), welches das Innere des Haarschaftes mit dem umgebenden Medium in Communication setzt. Dass wir es hier mit einem eigentümlichen Organe, sei es ein Organ des Geruches oder des Geschmackes, zu thun haben, halte ich für unzweifelhaft. Die um den Mund befindlichen Gliedmaassen durfte man somit folgender Weise ansprechen : Das erste, zusammengeschmolzene Paar bildet die Oberlippe. Das zweite dient zum Abbeissen der Nahrung und führt sie in den Schlund (Kaukiefer). Das dritte bis fünfte Paar (die zwei Maxillen und das erste Kieferfusspaar) treibt das Wasser theils gegen den Mund, theils in die Kiemenhöhle. Die Haupttheile des sechsten und siebenten Paares wirken als Kieferfüsse, indem sie die Nahrung halten und mit eigenthümlichen, dazu geeigneten Sinneswerkzeugen betasten oder «beriechen». Am fünften bis siebenten Paare befinden sich mit haarähnlichen Borsten besetzte Nebenäste, welche das den Mund und die Kiemenspalte bespulende Wasser durchtasten. Termtitetrajzi Juietek. u. kötet i. Jut et . 5