Herman Ottó szerk.: Természetrajzi Füzetek 1/1-4. (Budapest, 1877)
1. szám
50 Verbreitungsgrenze der Schopflerche (Alauda cristata). Dieses manifestirt sich so auffallend, dass es selbst dem Laien auffällt. 1 In gleicher Höhe mit der Papiermühle nehmen noch immer zwei Paare der Schopflerche ihren Standort, sie fliegen vor den Wägen und Fussgängern fortwährend längs des Weges ; sobald sie aber das Hügelchen erreichen, biegen sie vom Wege ab, beschreiben einen Bogen und fliegen gegen Diósgyőr zurück. Ich habe oft versucht, diese Vögel über den Hügel zu scheuchen, immer vergebens ! Die krähenartigen Vögel bleiben nacheinander aus. In Diósgyőr und dem damit zusammenhängenden Majláth nistet noch die Elster (Pica caudata) ; ja sie geht noch bis zur Papiermühle zu Besuch; aber die übrigen Krälienarten sind hier nie zu sehen, wo doch zwischen Miskolcz und Diósgyőr, so die Nebel- als auch die Saatkrähe, die Dohle und Elster häufig sind. Eine Ausnahme bildet blos der Kolkrabe (C. corax), welcher zur Brütezeit in das Gebirge eindringt, um dort zu nisten. Die geschilderte Erscheinung macht hier den Eindruck, als wären die angeführten Vogelarten so weit verbreitet, als der Bau der Körnerfrüchte vorhaltet ; und als wenn die Schopflerche diejenige Art wäre, welche bis zur äussersten Grenze dieses Zweiges des Feldbaues geht, wogegen die Nebel- und Saatkrähe und einigermassen auch die Elster schon früher zurückbleiben. Und wirklich, der Anbau von Körnerfrüchten hört von der Papiermühle an thalaufwärts gänzlich auf. Nun wurde a,ber ziemlich positiv behauptet, dass in mancher Gegend, wo Getreidebau betrieben wird, die Saatkrähe gänzlich fehlt, trotzdem die anderen Krähenarten häufig vorkommen. Die Frage der Verbreitungsgrenzen ist ein interessantes Problem, welches seiner Lösung harrt, und dessen Lösung berufen ist Licht zu- verbreiten auf jene Verhältnisse, von welchen die An- oder Abwesenheit gewisser Vogelarten abhängt. Nachdem hier von solchen Arten die Bede ist, welche kaum verwechselt werden können, welche eben so bekannt als populär sind, so würde ich die hierauf bezüglichen Mittheilungen mit grossem Danke entgegennehmen, u. z. möglichst aus allen Tlieilen des Landes. Der Winter treibt sowohl die krähenartigen Vögel als auch die Schopflerche in Städte und Dörfer hinein, und so verursacht es gar keine Mühe, zu erfahren, welche Arten hier oder dort vorkommen? Ich wende mich mit der Bitte um Mittheilungen an alle Jene, welche der Zoologie Ungarns vom Herzen gewogen sind. 2 1 OTTO HERMAN. i) Ich wurde auf diese Erscheinung vor langen Jahren durch meinen Vater und durch meinen Schwager S CULTÉTY , die beide Ornithologie trieben, aufmerksam gemacht. -) Mittheilungen erbitte ich mir unter meinem Namen in das Nat. Museum in Budapest zu richten.