Kolláth Anna (szerk.): A muravidéki kétnyelvű oktatás fél évszázada (Bielsko-Biala - Budapest - Kansas - Maribor - Praha, 2009)
2. Fejezet: A kétnyelvű oktatás Kárpát-medencei kontextusai - Víghné Szabó Melinda: Estnisch-ungarische Zweisprachigkeit und das mentale Lexikon
Víghné Szabó Melinda Person wendet sich in einer späteren Spracherwerbsphase (nach dem kritischen Alter) an die im deklarativen Gedächtnis fixierten Formen. Es ist zu vermuten, dass das deklarative Gedächtnis eine wichtige Rolle dabei spielt, dass die zweisprachige Person in der zweiten Sozialisationsphase des Spracherwerbs wenigere prozedurale Fehler macht (Navracsics 2004a). Die Assotiationstests beweisen, dass die Wörter aufgrund ihrer Bedeutungsverhältnisse gespeichert werden. Die engste Beziehung ist die semantische Verbindung zwischen den Wörtern. Im mentalen Lexikon können sich auch syntagmatische Beziehungen herausbilden und das assoziative Gedächtnis kann auch in Erscheinung treten. Im sekundären/späteren Bilingualismus dominieren die syntagmatischen, im primären Bilingualismus die paradigmatischen und assoziativen Wortbeziehungen (Gösy 1999; Navracsics 2001; Lengyel 2005). 2.1. Hypothesen 1. Die untersuchte Person ist nicht vom Kindesalter an zweisprachig. Ihre dominante Sprache ist das Estnische als Mutter- bzw. Erstsprache. 2. Beim sekundären Bilingualismus ist die Rolle der Erstsprache stärker - bei der Lösung der Tests gibt es Codewechsel in die Erstsprache (die Situation der Untersuchung ist ungarischsprachig aber bei den Versuchen gibt es eine zweisprachige Situation - einerseits muss die Testperson die Aufgaben in beiden Sprachen lösen, andererseits spreche ich auch Estnisch). 3. Trotz des sekundären Bilingualismus der Testperson dominieren beim Assotiationstest die semantischen Beziehungen zwischen den Stimuluswörtern und Antworten. Die Gründe der semantischen Beziehungen sind die symmetrische, balancierte Zweisprachigkeit der untersuchten Person und ihr Beruf (als Sprachlehrerin denkt sie in semantischen Kategorien). 4. Sie macht wenigere prozedulare Fehler, weil sie die im deklarativen Gedächtnis fixierten Formen verwendet. 3. Methode der Untersuchung Für die Untersuchung der Zweisprachigkeit der Testperson wurden fünf verschiedene Aufgaben verwendet: 1. Bildnennungstest 2. Wortsammlung nach bildlichem Anreiz 3. Erzählung einer Bildfolge in beiden Sprachen 4. Nennung von Farben 5. Assoziationstest. 342