Szemészet, 1993 (130. évfolyam, 1-4. szám)

1993-03-01 / 1. szám

Szemészet, 130 (1993) 1-5 Aus der Augenklinik der Universität München Über den Sinn der refraktiven Chirurgie O.-E. Lund!München A refraktív szaruhártya-sebészet értelméről A közlemény tárgyalja a radialis keratotomia és a pho­­toablatív refraktív szaruhártya-sebészet irodalmát és a felvetődő kérdéseket. A szerző megállapítja, hogy a ref­raktív szaruhártya-sebészet javallatai léteznek. A műtéti eljárások jelenlegi fejlettségi foka mellett azonban az el­járások nem kielégítő pontossága, a feltételezhető késői komplikációk, a beavatkozás irreversibilitása miatt még nem tekinthető a szemüveg-korrekció kiterjedt alternatí­vájának. A refraktív szaruhártya-sebészet jelenlegi fej­lettségi fokán fokozott felelősségérzet, kritika és bizo­nyos fokú skepticizmus ajánlott e beavatkozással szem­ben. Kulcsszavak: radialis keratotomia, refraktív szaruhár­tya-sebészet, photoablatio Es werden der Sinn der radialen Keratotomie und der photoablativen, refraktiven Hornhaut-Chirurgie disku­tiert. Verf. behauptet dass es Indikationen zur refrakti­ven Hornhaut-Chirurgie gibt. Nach dem derzeitigen Stand aber lässt sich zur Zeit wegen der nicht ausreichen­den Präzision des Verfahrens, wegen denkbarer Spätsc­häden, vor allem wegen der Irreversibilität keine über­zeugende Indikation als Brillenersatz postulieren. Seien wir uns in dieser Entwicklungsphase in besonderem Mas­se unserer Verantwortung bewusst, bleiben wir kritisch und vorerst auch noch skeptisch. Schlüsselworte: radiale Keratotomie, refraktive Horn­haut-Chirurgie, Photoablation Der Gedanke, die Optik des Auges bei Myopie und - später auch bei Hyperopie - zu ändern, ist über 200 Jahre alt. Er stellt einen alten Wunsch von Arzt und Patienten dar. Es seien an Boerhave und Richter im 18. Jahrhundert, an Beer und Weber im 19. Jahrhundert, ferner an die Arbeiten von Fukala 1888, von V. Hippel, Cohn, Muntendam vom Ende des 19. Jahrhun­derts erinnert. Ziel all dieser Operationen war es, auf die Brille verzichten zu können. Schon bald entstand damals heftige Kritik an der refraktiven Chirurgie. Diese entzündete sich vor allem an der Linsen-Ent­­fernung bei Myopie, wie sie von Fukala propagiert wurde. Alt­meister Fuchs (1899), V. Salzmann (1901) u. a. haben schon frühzeitig gewarnt. Wie bereits vor 100 Jahren, so stellt sich auch heute die Frage nach dem Sinn der refraktiven Chirurgie am Auge. Die Kernfrage lautet, ob mit der refraktiven Chirurgie der Schritt von der kurativen Chirurgie zur kosmetischen Chirurgie getan wird. Prinzipiell kommen vier Möglichkeiten für die re­fraktive Chirurgie in Frage: 1. die Bulbus- bzw. Achsenverkürzung 2. die Linsenentfernung 3. die refraktive Hornhautchirurgie 4. die additive, intraokulare Linse. Auf zwei Verfahren sei eingegangen; nämlich die Linsenent­fernung [2] und die Chirurgie an der Hornhaut [3]. Zur Linsenentfernung Zum Ende des vergangenen Jahrhunderts kam es zu einer er­heblichen Intensivierung der refraktiven Chirurgie am Auge, die zurückging auf die von Fukala, dem Pilsener und später Wiener Ophthalmologen, in den 80er Jahren durchgeführten Linsenextraktionen bei Myopie. 1891 legte Muntendam bereits Resultate an 891 Linsenentfernungen bei Myopie vor. Namhaf­te Kliniker wie Pflügler, Snellen, Cohn und zuvor Mooren, v. Hippel und Weber äußerten sich begeistert zur Linsenentfer­nung bei Myopie. Euphorisch wurde Fukala gleichwertig an die Seite von v. Helmholtz, Donders und v. Graefe gestellt. Die Presse nahm sich bereits damals schon der Methodik an. Man sprach von ambulanter und Kurzzeitchirurgie. Vieles erinnert an das heutige Umfeld der refraktiven Chirurgie. Skeptiker wie v. Graefe und Donders wurden eher als konservativ und zurück­haltend bezeichnet; gemeint war wohl rückständig. Doch nach auffallend starker Zunahme postoperativer Netzhautablösung in den kommenden Jahren wurde diese Methode völlig aufge­­geben. Hirschberg, der bedeutende Historiker der Ophthalmo­logie, schrieb in von Graefe-Saemisch „Handbuch der Augen­heilkunde“. „Kurz war die Blüte, jäh der Untergang“. Zur radialen Keratotomie Ende des vergangenen Jahrhunderts kam als zweite Methode die refraktive Keratotomie zur Diskussion. Der Holländer L. J. bans aus Leyden teilte in v. Graefe’s Archiv 1898 seine experi­mentellen Ergebnisse über nicht perforierende Hornhaut- Eingriffe zur Astigmatismus-Beeinflussung und Refraktionsän­derung mit. Er verwandte Hornhautinzisionen bzw. -exzisio­­nen; ferner den Thermokauter. Es waren sehr gut durchdachte und analysierte Untersuchungen, die die Grundlagen für die heutige refraktive Keratotomie, d. h. eine Änderung der Horn­haut-Brechkräfte schufen. Lans erkannte, daß der Schnitt tief geführt werden müsse; ferner, daß es hierüber zur Abflachung der Hornhautkurvatur käme und zwar einmal unmittelbar über die Schnitte selbst und zum anderen über länger einwirkende Narbenveränderungen. Lans fand, daß der Effekt rückläufig sein kann und die Art der Heilung in den Hornhautinzisionen АЫ). X. Radiale Keratotomie mit к radiären tiefgreifenden Hornhaut-Inzisionen

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