Szemészet, 1993 (130. évfolyam, 1-4. szám)

1993-03-01 / 1. szám

2 Szemészet, 130 (1993) einen großen Einfluß hat. Lans betonte schon damals: „Natür­lich ist die erste Bedingung bei jedem operativen Eingriff, daß die angewandte Methodik keine Gefahr für die Heilung des Auges oder des Sehvermögens mit sich bringt, in diesem Falle würde der Brille der Vorzug gebühren“. In den 30er und 50er Jahren unseres Jahrhunderts erfolgten klinische Anwendungen der Inzisionskeratotomie durch Sato, sowohl als hintere, später als vordere Keratotomie. Anfang der 70er Jahre haben zunächst Yaenleev, kurz danach Fjodorov sich mit der radialen Keratotomie (RK) intensiver beschäftigt. Kurz danach erfolgten analoge Arbeiten durch amerikanische Kolle­gen wie Bures. Die RK stellt den am häufigsten durchgeführten refraktiven Eingriff am Auge dar. Begeisterung mischte sich mit Skepsis, 92% - Erfolgsquoten mit strikter Ablehnung, flottes Marketing mit dem Wunschdenken, dank der modernen Technologie sei auch in der Medizin alles machbar. Zunächst erfolgen Arbeiten über experimentelle Ergebnisse und erste retrospektive Mitteilungen über Verläufe. Multizen­trische Studien wie NRK, Keratorefractive Society Registry, Clerk, etc. schlossen sich an und blieben indes unzureichend. Herauszuheben ist die sorgfätige Studie ARK von Arrowsmith, Deitz und Sanders, die allerdings nur bis 1983 lief. 1980 begann die vorbildliche PERK-Studie des NEI. Die PERK-Studie reiht sich ein in die Serie so wesentlicher prospektiver und beispiel­hafter Untersuchungsreihen des NEI unter Carl Kupfer. Ich nenne hier den Diabetes mellitus, über die Makuladegenera­tion, über den Erfolg der Argon-Laser-Trabekuloplastik etc. Tabelle I. Übersicht über die Ergebnisse der PERK-Studien 1 bis 5 Jahre nach der Operation PERK-Studie I-V nach 1 Jahr nach 3 Jahren nach 5 Jahren Emmetropie inch ±1 dpt. Abweichung 60% 58% 53% U nterkorrektur mehr als 1 dpt. 30% 26% 1 20% Überkorrektur mehr als 1 dpt. 10% 16% Stabilität-Änderung um mehr als 1 dpt. 19% 12% 25% Abb. 2. Schematische Darstellung der Hornhaut-Inzisionen bei RK (linkes Bild) und der operativen Oberflächenbearbeitung bei PRK (rechtes Bild) PERK-STUDIE (ProspectiV Evaluation of Radial Keratoto­mie): An 9 operativen Zentren wurden 435 Patienten der radialen Keratotomie unterzogen. Gesamtkosten: 4,7 Mio Us-$. Technik 8 radiäre, periphere Inzisionen in die Hornhaut unter Freilas­sung eines unterschiedlich großen Hornhautzentrums werden durchgeführt. Der Durchmesser der freien, zentralen Zone ist abhängig von der praeoperativen Myopie und beträgt 3, 3,5 oder 4 mm. Das Operationsgut wurde in 3 Gruppen aufgeteilt; nämlich als Ausgangsrefraktion: 1. -2 bis —3,12 dpt 2. —3,25 bis —4,37 dpt 3. -4,5 bis -8 dpt. Die Studie wurde unter dem Namen Steps analysiert; d. h. Sa­fety, Technique, Efficacy, Predictability und Stability. Zur Technik Die Schnitt-Tiefe in die Hornhaut wurde pachymetrisch be­stimmt; allerdings in nur 43 und 60% auch tatsächlich erreicht (Yamaguchi). Je kleiner die frei gelassene Zone, je größer die Schnittlänge, je effektiver die radiale Keratotomie. PERK-Studie I '84 nach einem Jahr: Effizienz bzw. Genauigkeit: PERK I ’84 läßt erkennen, daß an allen operierten Augen über die Inzision eine Refraktionsänderung erzielt wurde. Am ehe­sten greift die RK bei geringeren Ausgangswerten, d. h. zwi­schen —2,0 bis —4, 37 dpt präoperativ. Genauigkeit In 60% war eine Emmetropie erzielt worden, allerdings im Streubereich +/—1 dpt. Eine Überkorrektur um mehr als 1 dpt erfolgte in 10% und eine Unterkorrektur von mehr als 1 dpt in 30% aller Fälle. Wesentlich ist ferner, daß 30% der Patienten ihren besten Ausgangsvisus postoperativ nicht mehr ohne Kor­rektur erreichen können, d. h. sie lasen eine oder zwei Snellen- Linien weniger. In 2,2% kam es zur Perforation der Hornhaut. Vorhersagbarkeit Bei sorgfältig standardisierter, mikrochirurgischer Operations­technik ist der Operationserfolg nach einem Jahr und - wie sich später zeigen wird - auch nach mehreren Jahren nicht sicher vorhersagbar. Die Streuung beträgt ca. 5 dpt. Bei einem prä­operativen Ausgangswert von über -4,5 dpt wird die Streuung sehr groß. Sie liegt dann zwischen -4,25 bis +3,38 dpt, d.h. al­so bei annähernd 8 dpt. Die mangelnde Vorhersagbarkeit und Präzision stellten eines der Hauptprobleme dieses Verfahrens dar. Tabelle II. Ergebnisse der PERK-Studie 2 Jahre nach Operation PERK II ’85 2 Jahre • Ablehnung.............................................................................29% (1. Auge Falschkorrektur, Blendung, Tgl. Visusschwankungen) • Re./Li. - Differenz über 1 dpt........................................25% • Hyperopisierungstendenz..............................................25%

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