Szemészet, 1910 (47. évfolyam, 1-4. szám)
1910-05-08 / 1. szám
83 Der Sachverhalt wird indessen durch den auf Fig. 2 abgebildeten Befund, der seine weitere Ergänzung in dem auf Fig. 3 wiedergegebenen findet, vollkommen klargestellt. Insbesondere sieht man auf Fig. 2 bei b) die eigenartigen, noch zu beschreibenden Gebilde in Beziehung zu einem Epithelzellenkern treten und erkennt dann bei d) einen typischen Trachomkörper. Ergänzend gehört hiezu der Befund auf Fig. 3, bei welchem es sich um einen dem Kern aufsitzenden Trachomkörper im Anfänge seiner Entwickelung handelt und mit aller Deutlichkeit wahrzunehmen ist, dass die einzelnen denselben zusammensetzenden, sich nach Giemsa tiefblau färbende Elemente ebenso, wie die entsprechenden Elemente auf Fig. 1 und Fig. 2, keineswegs rund oder oval, sondern zum grossen Teil noch typisch bimförmig gestaltet sind, d. h. mit einem in eine Spitze auslaufenden Ende versehen sind, während das andere Ende kugelig verdickt ist; und nur ein kleiner Teil weist hier (Fig. 3) bereits annähernd runde Formen auf, die bei weiterer Entwickelung des Trachomkörpers (Fig. 4) ausschliesslich anzutreffen sind. An der Hand dieser meinen Präparaten naturgetreu entsprechenden Bilderserie kommt man unweigerlich dazu, die auf Fig. 1 bei a) und auf Fig. 2 bei al), a2), a3), b) und c) wahrnehmbaren Gebilde in den Formenkreis der Trachomkörper einzureihen, und sollen dieselben nunmehr einer genaueren Analyse unterzogen werden. Man gewahrt an ihnen (Fig. 1 und 2) bei Giemsafärbung eine helle strukturlose Grundsubstanz und in diese eingebettet exquisit bimförmige Körper, die sich nach Giemsa tiefblauviolett färben. Im Gegensatz dazu zeigt die Nukleolarsubstanz nur eine blassblaue Färbung — bei regulär ausgefallener Färbung, bei welcher das Kernchromatin leuchtend rot erscheint. Ob die bimförmigen Körper in ihrem Innern einen nach den Prinzipien der Roman owsky-Nochtschen Färbung sich rot färbenden Kern oder ein einem solchen entsprechendes Chromatinelement beherbergen, lässt sich bei der opaken gesättigten Blaufärbung des Ganzen nicht beurteilen, und habe ich mich nicht entschliessen können, diese bisher nur spärlichen Präparate dieserhalb einer Entfärbung zu unterziehen.* Diese bimförmigen Elemente liegen in der — nach Giemsafärbung glashellen — Grundsubstanz entweder isoliert, oder sie sind mit einander zu zweien noch durch feine Fäden sanduhrförmig verbunden (Vgl. bes. Fig. 1 bei b, Fig. 2 bei a); dabei ist zu beobachten, dass die einzelnen durch einen Faden verbundenen Teile nicht immer gleiche Grösse haben (Vgl. Fig 2 bei a). Doch möchte ich zu der Auffassung, dass es sich hiebei um eine Art von Kernknospung handelt (Vgl. 1, S. 39), nicht entschliessen mit Rücksicht auf die Vorstellungen, welche ich mir über die Entstehung dieser bimförmigen Elemente, bzw. über die Art der sich an ihnen vollziehenden Teilungsvorgänge bilden möchte. Die hier zum ersten Male beschriebenen Stadien der Trachomkörper gewinnen nämlich * Anmerkung bei der Korrektur: In einem der seither neuerdings untersuchten Trachomfälle, bei welchem es sich um ein ganz frisches Trachom mit massenhaften Trachomkörpern und dürftiger Entwickelung der plastinartigen Substanz in demselben handelt, ist es Verf. gelungen, in den Trachomkörpern vereinzelte bimförmige und sanduhrförmige Initialelemente nachzuweisen, die sich genau nach Art der chromatischen Substanz nach Giemsa rot gefärbt haben. 6’