Szemészet, 1910 (47. évfolyam, 1-4. szám)

1910-05-08 / 1. szám

82 riale fortsetzen zu können, um zur dringend erforderlichen Lösung der noch überaus zahlreichen unaufgeklärten Fragen des Trachomproblems an seinem Teile mitwirken zu können, sind erst jetzt die Wege geebnet worden, u. zw. in erster Linie und in der Hauptsache durch das Ent­gegenkommen des Herrn Prof. Dr. E. v. Grósz. Es ist die Persöhlich­­keit des für die Aufgaben der Trachombekämpfung in Ungarn sich rückhaltlos einsetzenden hochverehrten Leiters der Budapester königl. Universitäts-Augenklinik, die meinen Forschungsplan hat zur Wirklichkeit werden lassen. Hieher geleitet haben mich die durch die Vermittlung des königl. Kultusministeriums in Berlin erlangten Empfehlungen des Auswärtigen Amtes, und sei diesen hohen Staatsbehörden mein ehrerbietigster und ganz gehorsamster Dank für die hiedurch mir zu teil gewordene ausser­ordentlich wesentliche ideelle Förderung erstattet. In materieller Hinsicht hat dieselbe eine Ergänzung erfahren durch die Bewilligung eines Reisestipendiums seitens der Gräfin Bose-Stiftung, sowie in einer von Herrn James Simon-Berlin gewährten Subvention seitens des Hilfsvereins der deutschen Juden. Herrn Prof. v. Grósz verdanke ich jede nur erdenkliche, mit erheblichen Kosten verbundene Unterstützung der Untersuchungen, ins­besondere auch das durch seine Vermittlung ermöglichte Zusammen­wirken mit dem Herrn Referenten in Trachomangelegenheiten im königl. Ministerium des Innern, Hern Dozenten Dr. Scholtz, sowie mit dem Leiter des Königl. Ungarischen Trachomspitals in Budapest, Herrn Dozenten Dr. Blaskovics, was ich mich bereits hier in gebührender Weise mit den Empfindungen aufrichtigen Dankes zum Ausdruck zu bringen veranlasst fühle. Mein besonderer Dank gebührt auch den Herrn Assistenten der Klinik für die liebenswürdige Bereitwilligkeit, mich bei meinen Untersuchungen zu unterstützen. Für den Bedarfsfall ist die Hinzuziehung geeigneter Mitarbeiter in Aussicht genommen. B) Morphologie und intrazelluläre Entwickelung der Trachom körper. Als bisher frühestes Stadium gelangten in einem Falle (Protok.­­Nr. 86) die auf Fig. 1 und Fig. 2 hier von mir zum überhaupt ersten Male beschriebenen Formen zur Beobachtung. Dieselben scheinen nach meiner Ansicht von grosser prinzipieller Bedeutung für die Auffassung über die systematische Stellung und die Beziehungen der Trachomkörper zu anderen von S. v. Prowazek in die Gruppe der Chlamydozoen zusammen­gefassten Erregern zu sein. Diese Formen sind im Allgemeinen in wohlerhaltener Beschaffenheit nur selten anzutreffen, was vielleicht auf eine grosse Schnelligkeit der innerhalb eines Trachomkörpers erfolgenden Teilungen schliessen lässt (Vgl. Doflein, 11, S. 8); sie sind in dieser Konservierung wenigstens so selten, dass man, wenn man die Bilder auf Fig. 1 allein zu Gesicht bekäme, ver­sucht sein würde anzunehmen, dass es sich um einen zufälligen, zu den Trachomkörpern und ihrer Entwickelung in gar keiner Beziehung stehen­den Nebenbefund handelt, zumal da solche Bilder aus den bisher vor­liegenden Beschreibungen und Darstellungen noch nicht bekannt sind.

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