Századok – 2005
DOKUMENTUMOK - Kelenik József: Lazarus von Schwendi emlékiratai a török elleni védelmi rendszer magyarországi kiépítéséről (1576) 969
998 KELENIK JÓZSEF und fertikhait kriegen, forttziehen, zurükh weichen, wie und wann sy wollen (fBv) Ire läger schlagen und die bald |ver]ändern, straiffen tag und nacht, haben an prophiant schien nie keinen mangel. Da entgegen unser hör sich schwerlich forttbewegen, zieh[en], das lager schlagen, und verkeren. Und da der feind in der nahendt ist, umb fuetterung ausziehfen] kan, und da sy uns an der prophiantirung, wasser und fuetterung eingespeert werden, und sy nun ettlich tag zu ros sizen, die hiz, durst, hunger und arbeitt dulden und tragen müssen, alspald ma[n] und ros verschwach [en], welches dan unsern feinden von uns wol bewusst ist. Derowegen sy auch allein auf das treiben, das sy uns auf die ebne bringen, und die schlacht — zu welchen wir sy unsers gefallene khaum bringen künnen — teglich erzaigen, mit stätten anlauffen und scharmizlen uns zusezen, und da wir als dann mhued gemacht, von d[er] prophiant und fuetterung abgehallten, uns alls machtlos, umbsoviel besser überwinden künnen. (f6r) Daher ist auch gevolgt, das die nemhlichisten jar hernach dem künig Ludwig geschalgen worden, so offt der türggisch kaiser in aigner person ausgezogen, unser hör niemalen ime entgegen ziehfen], und in offnem feld gelegenheit mit ime zuschlag[en] suchten] dörffen. Sunder allweg an vessten ortten und bequemen prophiant verhalt[en], und dann auch des feindt ferren und seinen fortziehen [ver]hind[er]n und aufhalten muessen. Dahin uns dan die [ver]nunft und experienz selbs gezwungen, das unser wolfart und auffenthaltung bey disen stand vil mer ex bello defensivo, dann offensivo hange. So haben wir auch mit äugen gesehen — nachdem die teutschen die beschüzung des überblibnen Hungerlands über sich genumen, und fürnemblich allain defensive gekriegt haben — das die türggen, ob sy wol mit seinem ansehenlichten] starckhen hör ausgezogen, doch das Hungerland, auch (f6v) sovil jar hero, genzlich nit bezwingen künen. Sunder seien gedrungen worden stuckhweis, yez dis, dann ein anders graniz ortt — nit one mercklich[en] verlust und schaden der zeit und volckhs — zubelegern, und dann sich wid[er]umb haimb zubegeben]. Aus oberzellten, und and[er]n mer Ursachen, die — umb kurze — willen umbgangen werden, ist mer dann gnueg augenscheinlich, das ye einmal bei solchen gelegenheit von dem offensif khrieg widfer] die türggen, nichts heilsamblich künne beratschlagen und fürgenumen werden. Sunder das rathsamer sei, auf den frieden soviel beschehfen] kan, zuverfarren, und daentz wisch ten] vom defensif khrieg zugedenckhen und fürzuseh[en], damit d[er] feind durch unversehrten friedbruch uns umb sovill weniger in eil küenen und[er]druckhen, umb sovil weniger auch etwas sich undfer]steen dörffe, wann er, uns, zu unseren defension also beraitt und ferttig sihet. (f7r) Und weil auch leichtlich abzunemen, das die auslendischten] nationen auf dem last umbgeen, das sy dem türggischten] krieg von inen abwenden, und auf unsere hals bringen. So ist ye uns umb sovil mer fleis angewenden, das wir den fried mit den türggen erhallten, und er, also sein macht, in continuirung des kriegs auf dem meer anlege, und in denselben ye mer, ye mer [ver]wickhlt werde.