Habersack, Sabine - Puşcaş, Vasile - Ciubotă, Viorel (szerk.): Democraţia in Europa centrală şi de Sud-Est - Aspiraţie şi realitate (Secolele XIX-XX) (Satu Mare, 2001)

Hajdu Tibor: Das Horthy-Regme - autoritäre politische Macht in Ungarn während der Zwischenkriegszeit

Hajdú Tibor Ungarn DAS HORTHY-REGIME - AUTORITÄRE POLITISCHE MACHT IN UNGARN WÄHREND DER ZWISCHENKRIEGSZEIT Ist es möglich, das Horthy-Regime systematisch zu definieren? Gewiss, in einem europäischen Vergleich können wir seinen Platz finden, doch bisher herrscht eher Unsicherheit in der internationalen Historischen Literatur; bei uns, in Ungarn aber Bewertung des Horthy-Regimes bis heute blieb ein Gegenstand heftiger politischen Debatte, von welchem bedrückenden Einfluss die Geschichtswissenschaft sich nur schwer emanzipieren kann. Nach dem zweiten Weltkrieg, durch die fünfziger und sechziger Jahren es war in Ungarn nahezu obligatorisch das Horthy-Regime als faschistisch darzulegen und beurteilen. Dies entsprach der sowjetischen Fachliteratur, von welcher zum Beispiel auch das litauische Smetona- Regime oder einige Balkanstaaten wurden faschistisch genannt. Durch die sechziger Jahren waren schon eine Reihe gründlicher Untersuchungen und grosse Aktenpublikationen erschienen, aber auch diesen wurde aufgelegt, das Zwischenkriegszeits-Regime wenigstens formell als faschistisch gestempeln. Es kam eine Wende nur vor 1976, wenn erschien der entsprechende, achte Band der repräsentativen, zehnbändigen “Geschichte Ungarns” (redigiert von Georg Ránki). Das Manuskript des Bandes gab anlass zu mehreren Besprechungen, wo, von Ránki veranlasst, es wurde beschlossen, die Bezeichnung “faschistisch” für das Horthy-Regime zu vermeiden. Danach von wissenschaftlicher Literatur verschwand “das faschistische Horthy-Regime”, aber in Partei-, Propaganda-Literatur und Schulbücher es blieb bis Ende achtziger Jahren mehr oder weniger beim Faschismus. In Memoiren-Literatur und Belletristik es gab mehr Freiheit und schon in achtziger Jahren entstand eine Welle Nostalgie-Literatur, eine natürliche, wenn nicht immer korrekte Reaktion an den marxistischen Schematismus und Anschwärzerei. Mehr Freiheit für wissenschaftliche Geschichtsschreibung gab Möglichkeit schon in achtziger Jahren zur Erscheinung solche objektiver Werke, wie “Konterrevolution und Konsolidation” (das erste Jahrzent des Horthy-Regimes) von Ignác Romsics, oder diese von Ferenc Glatz über die

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