Habersack, Sabine - Puşcaş, Vasile - Ciubotă, Viorel (szerk.): Democraţia in Europa centrală şi de Sud-Est - Aspiraţie şi realitate (Secolele XIX-XX) (Satu Mare, 2001)

Hajdu Tibor: Das Horthy-Regme - autoritäre politische Macht in Ungarn während der Zwischenkriegszeit

Dais Horthy-Regime Kultusminister Klebelsberg und Hóman, über Aussenpolitik und ideologische Strömungen der Kriegsjahren von Gyula Juhász. Aber es gab weiterhin keine allgemein anerkannte Definition für die ganze Ära. Wann in den siebziger Jahren in der ungarischen Historiographie die definition “Faschistisch” ausser Gebrauch kam, als Hauptargument dafür man hat sich berufen an die Tatsache, das Horthy-Regime und seine Vertreter haben sich nie als faschistisch definieren und zwar nicht eben wegen Antipathie gegen den italienischen Faschismus. Die üblichste Selbstbenennung war erst “konterrevolutionär” später “christlich-national”. “Autoritär” haben sie sich auch nicht genannt, da diese Definition nur später in Mode kam, wenn auch betonten sehr Horthys Autorität. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber konnte falsch klingen den Verbündeten Hitler “christlich” nennen, für die Kirche selbst unangenehm. Man versuchte mit der Charakteristik “Konservativ”, benutzt auch heute von vielen unseren Kollegen, was muss ich aber unecht halten, schon darum weil nach dem Zusammenbrach der Habsburgermonarchie und Trianon da war nicht viel geblieben um zu konservieren, auffechterhalten. Konservativen waren vielleicht die Legitimisten, die Anhänger der Restauration der Habsburgermonarchie, sie aber nach 1921 waren Horthy- Gegner geworden und vielmehr nach dem Anschluss. Als nach dem freien Parlamentswahlen 1900 die Antall-Regierung sich als christlich-konservativ definierte und zugleich betonte ihre Sympathie für das Horthy-Regime, sogar hat eine feierliche Begrabung Horthys veranstalten, mit rund 50 000 Teilnehmern, darunter je ein dutzend Kabinettsmitglieder und Episkopen, gefolgt von den entsprechenden Publikationen, in der Presse und andere Media verbreitete sich die Praktik, das Horthy-Regime als Konservative darzustellen. Das ist nicht massgebend für die Historiographie, wie es würde unter dem Kadar- Regime, einige Kollegen schildern die Zwischenkriegszeit als Konservativ, andere als autoritär, meines Wissens niemand nennt sie faschistisch. Doch einige beharren bei der Meinung, das Horthy-Regime, zwar im Grunde genommen war autoritär - oder konservativ - aber trag auch faschistische Züge, besonders in den Kriegsjahren, und damit man kann an politische Widerwillen anzustiessen. Andererseits, wenn einige faschistich denkende Publizisten auftreten als Beschützer des Horthy-Regimes, sie können heikle Lage schaffen. Heute nennt man in der Internationalen, besonders aber in der deutschen Fachliteratur autoritär ein Herrscaftssystem, in dem die Regierung keiner wirksamen Kontrolle durch die Volksvertretung unterworfen ist. Es kann eine Affinität zu Totalitarismus innehaben und 123

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