Rusu, Adrian Andrei: Gotic şi Renaştere la Vinţtu de Jos. Documente de cultură materială din Transilvania secolelor XIII-XVII (Cluj-Napoca - Satu Mare, 1998)
Die Sachkultur der archäologischen Grabung von Unter-Winz
Klosters, wenigstens die Ost- und Südseite, umschloß. Sie bestand aus dicken, senkrecht aufgespießene Balken, in einer Entfernung von etwa 0,50 m voneinander. Die erste Reihe wurde durch eine andere,0,50 m südlich davon gelegene Reihe verdoppelt. Die Balken der zweiten reihe wurden in einer kleineren Tiefe hineingesteckt. Der südöstlichen Ecke des ehemaligen Klosters zu beschrieb die Balkenreihe einen rechten Winkel, so daß wir vermuten können, daß es dort ein Turm gegeben hat. Wahrscheinlich war es einer der vier Türme die im Bericht des Italiener Ascanio Centario auftauchen. Die Palisade wurde niedergerißen, aber nicht vernichtet. In den Löchern der ehemaligen Balken wurden Kachelnfragmente aus dem 16. Jh. entdeckt. Das Ende des Schloßlebens ist durch die Eingrabung des großen Schatzes (ungefähr 1 kg Münzen und Schmuckstücke), in den letzten Jahren des 16. Jh., bewiesen. Wahrscheinlich litt es schon an den von der Errichtung auf den dominikanischen Grundmauern verursachten Beschädigungen. Das Schloß endete seine Existenz in den Zeiten des Fürsten Gabriel Béthlen. Dieser letztere behauptete, daß er das Schloß auf neue Grundmauern gebaut hatte, aber diese Behauptung weist sich nur teilweise oder zum größten Teil als richtig. In der aus seinem Befehl gravierten und vor dem Eingang des Haupttores gestellten Inschrift, rühmte sich der Fürst, daß das Werk schon imjahr l6l7 beendet war. Diese Behauptung wurde schon sowohl von den Kunsthistorikern, als auch von den archäologischen Forschungen widersprochen, welche klar zeigten, daß es sich um ein ehrgeizigeres Projekt handelte, das nur zum Teil durchgeführt wurde. Nach Béthlen, bis im 18. Jh., wurde das Schloß ständig ergänzt, ohne wahrscheinlich die von den Erbauern des Fürsten Béthlen Vorgesetzten Parameter zu erreichen. Laut der archäologischen Information, Teile der alten Bauten (der Südflügel) waren 1621 noch nicht niedergerißen worden, und andere Teile (der Altar ?) blieben sichtbar noch längere Zeit. Innerhalb des Umfangs, unter einem Pflaster von Flußsteinen, wurde eine Münze aus dem Jahr 1527 gefunden, was zur Schlußfolgerung führt, daß die Bepflasterung der Höfe nicht in der Zeit der Funktionierung des Klosters, sondern in jener der Funktionierung des Palastes stattfand. Auch das späte Schloß aus dem 17.-18. Jh. bewahrt archäologische verwertbare Spuren. Wegen ihrem systematischen Wegputzen und Entfernen tauchen sie in einer geringeren Zahl auf. Am interessantesten sind einige Stücke von sicherer Habanerfaktur (Kacheln, Geschirr, Bestecke), welche von der kräftigen Kolonie von Anabaptisten, die derselbe Fürst mit erbauerischen Eigenschaften immer in Unter- Winz nach 1621 begründenließ, hergestelltwurden. Das aus der Analyse des im Kloster und im Schloß von Unter-Winz entdeckten archäologischen Materials entstandene Bild ist unerwartet ertragreich, im Vergleich zu dem schriftlichen Dokumentarmaterial. Wir haben uns gewöhnt, vielleicht zu viel,