Rusu, Adrian Andrei: Gotic şi Renaştere la Vinţtu de Jos. Documente de cultură materială din Transilvania secolelor XIII-XVII (Cluj-Napoca - Satu Mare, 1998)

Die Sachkultur der archäologischen Grabung von Unter-Winz

Quellen erscheinen, welche sich nur das städtische Milieu umfassen. Was die üblichen, alltäglichen Tätigkeiten betrifft, müssen wir mit einer negativen Feststellung beginnen. Die fast gänzliche Abwesenheit der landwirtschaftlichen Werkzeuge ist zu bemerken. Das zeigt uns erneuert das begrenzte Feld der Dominikanertätigkeiten. Wie in jeder archäologischen Grabung, gleichgültig des Zeitalters, ist die Keramik fortwährend reichhaltigste. Aber in Winz teilt sie uns etwas besonderes mit. Wir müssen erwähnen, daß im Kloster, im allgemeinen, Gruppen von Gefäßen von Qualität benützt wurden (rote Keramik mit dünnen Wänden, aus relativ feiner Paste), die entweder aus sächsischen Werkstätten oder wenigstens aus den eigenen Werkstätten stammten, und die ersteren nachahmten. Außerhalb der östlichen Nebengebäude des Klosters wurde vorwiegend eine andersartige Keramik gefunden, in deren betreff wir mit nur partielle Anwendungserklärungen geben können. Die Gefäße dieser Keramik wurden mit derselben Technik gearbeitet, aber ihr Sondercharakter geht daraus hervor, daß sie von kleinem Umfang sind, mit Schmelzspuren (14.-15. Jh.) und in einer großen Anzahl auftreten im Vergleich zu der Keramik anderer Abschnitte. In der Nähe des Refektoriums finden wir die auch in anderen Grabungen verschiedener Typen befindliche gemeine Küchenkeramik. Die üblichsten Gefäße sind sind die Glas- Töpfe, jedoch kommen auch glockenförmige oder flache Deckel, Krüge, offene Feuernelkenfragmente und Schüssel mit elegant geformten Rändern auf. Der Wohlstand des Klosters geht offensichtlich aus der Quantität der Glasgefäße hervor. Es handelt sich in erster Reihe um Becher, welche größtenteils Venediger oder deutsche Einführungsprodukte sind. Sie haben ziemlich merkwüdige Formen: Sohlen zerlegt durch leicht gewundene Füßchen, stark vertiefter trichtenförmiger Becherboden, fäßchenförmige Wände, die mit Pastetropfen vierziert wurden, und leicht ausgeweitete Ränder. Unter den Glasflaschen sind bemerkenswert jene mit einer ringförmigen Sohle und einer mittleren Verengerung, die sich dann durch eine weitere längliche Verengerung fortsetzt und mit einem kleinen Rand aus zurückgeschlagener Glaspaste endet. Darunter finden wir hie und da auch eingravierte oder bemalte Gefäße. Die Durchsichtigkeit und besondere Tönungen verraten die Qualität des Einfuhrglases, während die Lokalgefäße eine opake oder nur durchscheinende Paste haben. Wir beenden die Vorstellung der Entdeckungen dieser Kategorie mit weiteren zwei Elementen der Kleidung. Die Quantität der Knochennadel einer bestimmten Faktur ist erstaunlich. Sie sind so groß, daß sie unmöglich zum Nähen, sei es mit noch so groben Nähten, der billigen und einfachen Mönchenkleider oder Schuhe hätten gebraucht sein können. Auf jeden Fall ist es sicher, daß sie vom städtischen Milieu gekannt und in weitem Maße verwendet wurden. Ein Schuhwerkzubehörstück, so wie es ein Sporn mit Rädchen war, erscheint in einem Kloster als ungeeignet, da die 18

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