Rusu, Adrian Andrei: Gotic şi Renaştere la Vinţtu de Jos. Documente de cultură materială din Transilvania secolelor XIII-XVII (Cluj-Napoca - Satu Mare, 1998)

Die Sachkultur der archäologischen Grabung von Unter-Winz

Mönche gewöhnlicherweise Sandalen trugen und öfters andere Reittiere als Pferde besaßen. Die Entdeckung des Spornes ist aber nicht äußerst seltsam. Denn solche Spornerwähnungen wurden auch in anderen katholischen Klöstern gemacht. In diesem Fall, zeigen die Sporne, zusammen mit den Pferde- oder Ochsenhufen, aber auch andere Eisenstücke, wie zum Beispiel die Leuchter für eine einzige Kerze, welche unmittelbar in den Wänden gesteckt wurden, die Ernäherung an der äußeren, umgebenden Welt. Trotz der strengen Innenverordnungen, welche im allgemeinen den religiösen Kultus betrafen, waren die Dominikaner empfindlich an der Umwelt in der sie lebten, und das Inventar ihrer Anstalt ist, letzten Endes, ein richtiger Hinweis für die Fortschritte der weltlichen Sachkultur, deren Zeitgenossen sie waren. Das Kloster stellte der weltlichen Gemeinschaft den gesamten Kirchenschiff für Eingrabungen zur Verfügung. Die Sachsengräber aus Winz und Vurpär (Burgberg, Burbrich) charakterisieren sich durch die völlige Abwesenheit des inneren Inventars, aber auch durch die mit Metallgürteln und zwei paar Ringen versehenen Särgen. Die Mönche, welche abgesondert, gewöhnlicherweise im Altar begraben wurden, verfügten über ein in der Nähe des Altars gelegenen Ossuarium (Beinhaus). Das Kloster, gleich anderer ähnlichen oder identischen Anstalten aus Siebenbürgen, erlebte das 14. Jh. als eine Periode maximalen Wohlstandes. Nun ist es offensichtlich, daß die Türkeneinfälle aus den Jahren 1438 und 1442 das Kloster ernst beschädigt haben. Der sicherste Beweis dafür geht aus dem allgemeinen Zusammenhang hervor, als die benachbarte Stadt Mühlbach und das ebenfalls benachbarte Besitztum des Bischofssitzes von Alba Iulia, also eine Gegend die Winz einschloß, gänzlich zerstört wurden. Weiter ist uns eine den siebenbürgischen Dominikanern gebotene allgemeinere Indulgenz des Papstes Eugen IV. aus dem Jahr 1444 bekannt, welche ihnen allerhand Begünstigungen für die Wiederherstellung der von den Türken beschädigten Gotteshäusern erstattete. Zu all diesem kommen noch die archäologischen Bemerkungen hinzu, welche auf die Einsetzung der wichtigen Bauten, mit Ausnahme des Lettners, auf die Verminderung des Münzenumlaufs und auf eine zweifellose Begrenzung der Klostertätigkeiten gegen Mitte des 15- Jh. hinweisen. Die Benützung der Ziegelbauten anstelle der Profilsteine bei der Errichtung des Lettners, die Verwendung der sehr zerreißbaren Sandsteine für die Füllung der Beschädigungen, die Anwesenheit falscher Münzen, typisch für die Anfänge der Herrschaftszeit des Königs Mathia I Corvinus, bringen uns überzeugende Hinweise dafür. Dieser Vorgang entwickelte sich auf dem Hintergrund demographischer Umgestaltungen, als die früher in Mehrheit lebenden Sachsen allmählich durch Ungarn, Rumänen und Slawen aus dem Süden der Donau ersetzt wurden. Der Sozialstatut der Letzteren war bei weitem ziemlich unsicher, und beraubte die Mönche der materiellen Hilfe die sie benötigt hätten. Die Dokumente vom Beginn des 16. Jh. widerspiegeln, ihrerseits, die 19

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