Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contacte culturale în prezentarea muzeografică / Kulturkontakte in der musealen Präsentation / Kultúrák találkozásának múzeumi ábrázolása

594 Daniela Oltean davon ein Keller für Gemüse und der andere für Wein. Das spezifische Milieu der schwäbischen Wohnung wird von den traditionellen verzierten Möbeln und von anderen dekorativen Elemente geschaffen, die der alltäglichen Atmosphäre entsprechen und diese übermitteln: z. B. die Mitgiftladen, Kleiderhaken, Rückenlehnen oder Sitzbänke. Die Ausstattung der schwäbischen Wohnung hat sich unter dem Einfluss des Urbanismus, und durch die Anpassung an zeitgenössische Erfordernisse stark geändert. Der gänzlichre oder teilweise Ersatz des überlieferten Mobiliar, deutet auf den Prozess der Veränderung der Tradition. Das zeitgenössische Interieur, das immer weniger traditionelle Möbelsstücke aufbewahrt, macht den neuen Lebensstil spürbar. Als Nebenbeschäftigungen der Schwaben können das Spinnen und das Weben erwähnt werden. Es sind Tätigkeiten, die die jungen Frauen der Gemeinschaft in den kalten Wintemächten zusammen brachten. Das Haus, das das Schwäbische Musern beherbergt, enthält demnach auch Gegenstände der Textilindustrie, von den Geräten für die Verarbeitung der textilen Faser bis zur Webmaschine, der Breche, den Hanfkamm oder das Spinnrad. Die Ausstattung der Küche, auf schwäbisch "Küche" ist besonders malerisch, sie beherbergt mehrere Haushaltsgeräte und natürlich auch passende Möbelsstücke, Töpfe, Knettröge, angewandte Keramik, Schüsseln und einen Backofen. Von den Nebenräumen fällt die Scheune auf, die die großen Wirtschaftsgeräte enthält. Diese Geräte, wie das Fuhrwerk, die Sämaschine, die Schwinge, die Weinpresse, die Heugabel, die Sense und auch der Stall für Haustiere sind die Grundlage zur Durchführung landwirtschaftlicher Arbeiten. Die Scheune wurde nach spezifischen Baunormen errichtet, die die rumänische Architecktur in Sîi, Socond, Şandra, Homorodu de Jos und Hurezu Mare aus der Codru-Gegend stark beeinflusste6. Bei der museistischen Gestaltung dieser Wirtschaft hat man Gengenstände verwendet, die von den Einwohnern der schwäbischen Dörfer stammen. Somit wurde diese Institution der Ort, an dem die Werte der traditionellen materiellen Kultur aufbewahrt wurden. Es ist ein Ort, zu dem auch die ausgesiedelten Sathmarschwaben fast in jedem Jahr wiederkehren. Diese Tatsache lässt schließen, dass die ausgesiedelten Schwaben sich nie entgültig von diesen Gebieten gelöst haben. Ihre Sehnsucht nach den verlassenen Orten beweist, dass die schwäbische Tradition trotz der fremden Elemente, die auf sie einwirkten, nicht verlorenging. Zudem beweist dieses 6 Lucian Cucuiet (1980): Porţile de şură din zona Codru (Scheunentore aus der Codru- Gegend). Satu Mare, S. 7.

Next

/
Thumbnails
Contents