Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contacte culturale în prezentarea muzeografică / Kulturkontakte in der musealen Präsentation / Kultúrák találkozásának múzeumi ábrázolása
Materielle Kultur Des Sathmarer Gebietes 593 hatten im vorderen Teil einen Gang (schwäbisch: Mayerle), der mittels durchsägter Holzbretter geschlossen war. Die Pfähle waren mit geschnitzten geometrischen Figuren verziert: "Die Außenseiten der Häuser waren mit durchbohrten Brettern geschmückt; verziert waren auch die Bretter, die den Dachboden nach außen schließen - ebenso wie bei den Häusern der Rumänen”4. In den Eingangsräumen der älteren Hauser stehen jetzt verschiedene Ofentypen anstelle der "offenen Herde mit Backofen". Diese befanden sich jedoch nicht nur in den Häuser der Rumänen und Ungarn um Sathmar, sondern in den meisten Gebieten Siebenbürgens5. Von den Nebenräume fällt die Scheune auf. Sie hat die Aufgabe eines Getreide- und Futterlagers und befindet sich im hinteren Teil des Hofes. Ihre Außenseite ist hoch, mit durchbohrten Bretter geschlossen, wie es in der Codru-Gegend üblich war. Das Interieur der schwäbischen Häuser aus der Sathmargegend ist nicht so reich an dekorativen Elemente, im Gegensatz zu den Häuser der Rumänen und Ungarn, in denen oft viele Textilien und Keramik Vorkommen. Die Bauernwirtschaft besteht aus dem Haus, einer Scheune und den Äckern. Die Größe und Bedeutung dieser Bauten zeigen, dass die Hauptbeschäftigung der Schwaben die Landwirtschaft war und noch ist. Der Herr der Hauses wurde respektvoll "Bauer" genannt Diesem gehörte die ganze Wirtschaft und den Namen "Bauer" zu tragen war eine große Ehre. Die Schwäbische Wirtschaft bestand aus 26 Joch Ackerfeld, 4 Joch Heuwiesen, 1 Joch Weinberg, 3 Joch Wälder. Die Weiden gehörten dem ganzen Dorf. Die meisten Dörfer bearbeiteten die Felder nach den alten deutschen Gepflogenheiten. In der Dreifelderwirtschaft werden die Felder werden in 3 Teile geteilt und von Jahr zu Jahr verschieden als Winterfelder, Sommerfelder und Brachland bearbeitet. Das überlieferte Erbrecht zeigt, wie die Geschichte dieser Bevölkerung eng mit der Landwirtschaft verbunden ist. Die Eltern überließen einem Kind die ganze Wirtschaft mit allen Rechten und Pflichten und erhielten dafür eine lebenslange Leibrente. Wenn das Kind heiratete, bezahlte die Frau oder der Mann, die in die Wirtschaft kamen, den halben Wert der Wirtschaft und diese Summe wurde zwischen den anderen Erben verteilt. Das Haus von 1881, das das Schwäbische Museum beherbergt, wurde so gebaut, dass dort Familien aus zwei Generationen Zusammenleben können. Es besteht aus 4 Zimmern, 2 Fluren, einer Küche und zwei Kellern, 4 Ibidem 5 Ibidem