Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contacte culturale în prezentarea muzeografică / Kulturkontakte in der musealen Präsentation / Kultúrák találkozásának múzeumi ábrázolása

586 Elena Barnutiu, Imola Kiss bekannte Figuren lebendiger dargestellt, die früher eher als entfernt, kalt und zurückhaltend galten. Der Versuch des Malers, die Inhalte den Gläubigen zwecks intensiverer Wirkung näher zu bringen, ist sein besonderer Verdienst. Dabei spielt auch die Improvisation und das Spiel der Phantasie eine bedeutende Rolle. Dasselbe gilt auch für das Zierband, das die horizontalen Register auf den Wänden des Hauptschiffes voneinander trennt. Die Ornamente mit pflanzlichen Motiven herrschen im Zierband vor; die vom Barock bevorzugten Blumen: Nelken, Lilien und Tulpen verschmelzen zu einer zarten Welle voller Natürlichkeit. Die Linien scheinen selbst zu leben, sind frei, kapriziös, die Formen offen und voller Grazie. Die Farben sind lebendig und pitoresk und brechen in dekorativen Kontrasten auf. In den oberen Registern der Nord - und Südwand des Hauptschiffes sind Engeln dargestellt, fast nach demselben Muster, aufrecht stehend und mit einem Kranz in der Hand, sich dem Altar zuwendend. Das hier verwendete Herstellungsverfahren in Tempera war spezifisch für die mittelalterliche byzantinische Wandmalerei. (Abb.10) Die Deckenmalerei im Kirchenschiff zeugt vom besonderen künstlerischen Sinn und der Begabung des Malers. Im südlichen Teil der Deckenmalerei sind Bilder von Propheten aneinandergereiht: David, Salomon, Zacharias und Ezechiel. Die Figur des Salomon hält eine Kirche in der Hand, deren Turm ein barockgeformtes Dach trägt; somit wird wieder der Einfluss dieses neuen Stils bemerkbar, der die rumänische Malerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts prägte. (Abb.ll) Das schmückende Rankenband, das die Bilder der Propheten umgibt, hat ebenfalls barocken Charackter und ist identisch mit den Zierrahmen, die auf Titelblättern kirchlicher Bücher Vorkommen. Daraus ergibt sich, dass die Maler die Stiche aus den kirchlichen Büchern, aber auch die Abbildungen gut kannten, die ihnen als Inspirationsquelle dienten. Besonders wichtig ist das Medaillon, das in der Nähe der Bilderwand gemalt wurde und das Gott den Vater als ikonographisches Modell abendländischer Tradition abbildet. (Abb. 12) Was das Herstellungsverfahren betrifft, wurden die Bilder nach den Regeln der byzantinischen Überlieferung angefertigt. Die Unbeweglichkeit des Gesichtsausdruckes, die Kleidung, die Linie, die der Zeichnung der rechten Hand folgt, sind deutliche Zeichen byzantinischen Stils. Es erscheint der segnende Christus mit dem offenen Buch in der Hand mit folgendem Text: "Ich bin Alpha und Omega, der Beginn und das Ende" Am Schluss des Textes erscheint das Datum 1798, das mit Sicherheit dem Jahr entspricht, in dem die Innenmalerei angefertigt wurde. Das Bild in seiner Gesamtheit ist

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