Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
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Die Wandmalerei der Kirche in Corund 587 das Ergebnis des Zusammenwirkens traditioneller byzantinischer Kunst und des neuen Barockstils der abendländischen Malerei. Wenn man den Altarraum betritt, kann man das beeindruckende Bild der "Heiligen Dreifaltigkeit". Es wurde nach dem abenländischen ikonographischen Muster angefertigt, das stark vom Barock beeinflusst, typisch für den Geist des 18. Jahrhunderts war: Gott der Vater erscheint mit dreieckigem Heiligenschein, die Erdkugel in der linken Hand und das Zepter in der rechten. Der Gottessohn hält das Kreuz in der linken Hand und segnet mit der rechten. Der Heilige Geist wird als Taube dargestellt. Diese Szene breitet sich über die ganze östliche Wand der Apsis aus und wird von keinen architektonischen Elementen begrenzt. Im Gegensatz zu den anderen Bildern der Innenmalerei, bei deren Anfertigung sich der Maler auf einen engeren Raum beschränken musste, hatte der Künstler in diesem Fall die Freiheit, die ganze Fläche der Ostwand auszunützen und gestaltete dadurch das vielleicht beeindruckendste Element der Wandmalerei. (Abb.13) Die ganze Szene ist monumental-beeindruckend, ihre Gestalten sind imposant und prunkvoll gekleidet. Das am meisten verwendete Ziermotiv in der Altarapsis ist die Nelke, die als chistliches Symbol für die Leiden Jesu steht.21 Auf beiden Seiten des Medaillons auf der Decke des Hauptschiffes, aber auch in den oberen Registern, wo die Propheten dargestellt sind, wurden zarte Nelkensträuße als Ornament verwendet.Der Künstler hat die blühenden Nelken sehr feinfühlig gemalt, indem er darauf achtete, die Wände möglichst nicht übermäßig auszuschmücken. Der maßvolle Versuch diese Stätte zu renovieren deutet auch auf die Tendenz, traditionell gefestigte Regeln zugunsten von Mäßigkeit, feinem Geschmack und künstlerischer Feinfühligkeit zu umgehen. Die Wandmalerei der Kirche von Corund, aber auch die Leitlinien der Architektur und der Ausmalung der kirchlichen Bauten sind kennzeichnend für den Stil des 18. Jahrhunderts. ABBILDUNGSVERZEICHNIS 1. Die Kirche von Corund, Außenansicht 2. Die südliche und westliche Seite der Kirche 3. Das ornamentale Flechtmotiv 4. Das Portal der Kirche 5. 6. Szenen aus dem “Jüngsten Gericht” im Vorschiff 21 Jutta Seibert: A keresztény művészet lexikona. Budapest 1994, S..285.