Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contacte culturale în prezentarea muzeografică / Kulturkontakte in der musealen Präsentation / Kultúrák találkozásának múzeumi ábrázolása

582 Elena Barnutiu, Imola Kiss Ursprünglich wurde dieses architektonische Baudenkmal auf einem Hügel in der Mitte des Friedhofs auf der östlichen Dorfseite, auf dem "Pîrîul Fagului" (dem Buchenbach) errichtet. Sowohl die Bauernhäuser als auch die Kirche wurden wegen der Verlegung des Dorfkems versetzt, möglicher­weise im Jahr 186814. Als Bestätigung der Versetzung kann die Numerie­rung der Schwebebalken angesehen werden, um Vertauschungen zu vermeiden15. Die Kirche von Corund wurde von ihrem früheren Standort auf dem Hügel mit Hilfe von Holzklötzen versetzt. Bis heute kann man die Eisennägel erkennen, die zur Verankerung der Seile während des Versetzens dienten. Diese Tätigkeit nahm zwei Jahre im Ansprunch, da sie sich recht mühsam gestaltete: “Sie wurde auf Holzklötze gestellt, und wo sie sich am Sonntag befand, dort wurde die Messe gelesen”16. Vom künstlerischen Standpunkt wurde sehr gute Arbeit geleistet. An den Außennwänden sieht man in der Mitte eine herausragende Schnitzerei im Flechtmuster. Dasselbe Motiv tritt auch senkrecht auf und rahmt das Portal ein. Ähnlich gestaltet ist die Kirche in Soconzel, die ebenfalls den Erzengeln Michael und Gabriel zu Ehren geweiht wurde. Dieser Kirchentyp mit Kirchenschiff und östlicher freier Apsis tritt nicht nur in Siebenbürgen sondern auch in Moldau häufig auf, wobei dieser Kirchentypus in Muntenien vorherrscht17. Das Dach der Apsis ist nicht so hoch wie das Dach des Kirchenschiffes. Dieses Merkmal das auch den Kirchen in Soconzel oder Stâna zu eigen. Im Kircheninneren, oberhalb des Kirchenschiffes befindet sich eine halbkreisförmige Kuppel. Im folgenden werden wir die Wandmalerei, den besonderen Reiz dieses Baudenkmals, beschreiben. An der westlichen Wand im Vorraum wird das Thema des “Jüngsten Gerichts” detailliert dargestellt und dabei werden die moralisch-pädagogischen Absischten deutlich spürbar. Es sind erzählende Bilder, die einen tiefen, anschaulichen Charakter aufweisen, Bilder, in denen die Sünde die Gesichter der dargestellten Personen stark entstellt. Die harten Strafen nach dem Tod sollen die Menschen dazu bringen, den Weg des Guten und des aufrechten Glaubens zu befolgen. In der Zusammensetzung des ikonographischen Musters der Malerei im Vorschiff der Kirche wird der Einfluss der alten Volksbücher in der Reihen­14 I. IURASCIUC, S. ŞAINELIC: Monumente de arhitectură populară: Bisericile de lemn din zona Codru. In: Satu Mare, Studii şi Comunicări 1975, S. 169. 15 Ioana Cristache Panait / Ion Scheletti: Bisericile de lemn din Sălaj. In: Buletinul Monumentelor istorice, Jg. XL, Nr. 1/1971, 32. 16 I. IURASCIUC, S. ŞAINELIC, op. cit., S. 169. 17 R Crf.ŢEANU: Bisericile de lemn din Muntenia Bucureşti, 1968, S 38-46; Ştefan Lemny: Sensibilitate şi istorie în secolul XVIII românesc. Bucureşti. 1990, S. 55-60.

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