Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
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nicht kannte. So führte bei Húrban das ethische Entmythisieren einer Nation zur Mythenstärkung einer anderen. In Hurbans Werk ist die Uneinheitlichkeit der Images im Vergleich mit den Ansichten und Bildern Ján Kollárs markanter, obgleich beide Grundpositionen ähnlich waren (persönliche Enttäuschungen, bittere historische Betrachtungen). Hurbans Wandel war radikal und undifferenziert; er brachte ihn bis zur sozialpolitischen Germanophilie hin. Das Verlassen des Mythos vom „bösen Deutschen“ findet in Hurbans Werk einen besonders sowohl beispielhaften als spektakulären Ausdruck. Sein schamierartiges Vorbild lud regelrecht zur umfangreicheren imagologischen Umstimmung ein. Für die Geschichtschreibung überdeckte daher die zweite Phase die Erste gänzlich: „Im 19. Jahrhundert ist Dr. Húrban der bedeutendste •з-з slowakische Repräsentant der prodeutschen Orientierung, ...“ In der Tat unterstützte Húrban journalistisch mit großer Effizienz eine kulturpolitische Stimmung, die durch wichtige, neue Entwicklungen zugunsten des Gesamtdeutschtums gekennzeichnet war. Einerseits rief die proungarische Haltung Preußens auf der slowakischen Seite noch stärkere Unterstützung von Österreich aus. Andererseits beobachteten die Slowaken die Vereinigung Deutschlands mit Sympathie. Die wichtige Rolle des konfessionellen Einflusses Deutschlands, woran Húrban intensiv Teil hatte, darf dabei nicht vergessen werden. „Besonders der evangelische Teil der slowakischen Intelligenz versucht, die lutherischen Kanäle in Deutschland auch zur Stärkung der slowakisch-kirchlich-nationalen Interesse zu nutzen.“33 34 Seine indikative Haltung fügte sich in diesen dreischichtigen Verhältnissen wie gerufen. 3.4 Die Gesamtpositiven (Vajansky, Vans óvá) 542 Marcela Semanáková, DominiqueSoulasderűssel Die drei vorigen Schriftsteller erbrachten ein Teilentmythisieren, das durch außenwirkende Eigenschaften des Deutschtums bedingt war: Kultur, Politik, Ethik. Die zwei nächsten beschäftigten sich mit der inneren, d.h. persönlichen Dimension der Deutschen. Das hatte zwar J. Caplovic im Ansatz vorgenommen, jedoch primär zum Zweck der Verstärkung der Autodurch die Heteroimage. 3.4.1 Svezozár Húrban Vajansky (16.1.1847-17.8.1916): Das mehrseitige Entmythisieren 33 s. Krajcovic, M., a.a.O., S. 16. 34 s. Krajcovic, M., a.a.O., S. 12.