Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

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Die Entmythisierung des (karpa ten)deutschen Bildes 541 Zeit des nationalen Erwachens, und da sehen wir, wie aus den germanisierten Tschechoslawen28 und Slawen die gebildete und geistreiche slawische Nation aufersteht.“ Diese Behauptung stellte er kontrastiv der ungarischen Kolonisierung gegenüber und beurteilte, dass die Slowaken unter den Ungarn körperlich und geistig hart arbeiteten und durch das 29 Ungamtum von ihrer Kultur und dem Mutterland wieder entfernt wurden“. Húrban bekundete seine politische prodeutsche bzw. propreußische Einstellung während des französisch-preußischen Krieges mit besonderer Deutlichkeit. Seine Position glich im slowakischen Meer der neutralen bzw. profranzösischen Gesamtstimmung einer Insel. In seinem Leitartikel Über den jetzigen Kriegt bekundete Húrban seine Bewunderung für die Preußen: „...wir selbst kennen die Preußen aus dem Jahre 1866 als tapfere und über alles kluge und von christlicher Bildung ausgeprägte Helden. Es war dies ein fürchterliches Gefecht, aber die Überlegenheit der geistigen Führer der Preußen war so groß...“. Húrban äußerte sich auch zur Frage der Partei­nahme der slowakischen Öffentlichkeit in diesem Krieg. Seine Antwort war eindeutig: „Zu wem halten? ... hier kann es für ein christliches Gewissen nicht für einen Augenblick Zweifel geben. Wir sagen offen, dass unsere Gebete die deutschen Heere begleiten, ... und wir wünschen ihnen von Gott den Sieg ...“ (zit. in: Krajcovic, ebd., S. 16-17). In einem weiteren Artikel •з і Anmerkungen zu der Katastrophe von Sedan nannte Húrban Napoléon ПІ. einen „erbärmlichen Dieb“ und bezeichnete die Franzosen als „ruhmsüchtiges, feiges und unmoralisches Volk“ im Gegensatz zur „gesunden und unverbrauchten deutschen Nation.“ Diese seine prodeutschen Äußerungen hatten ihre Wurzeln in Hurbans protestantischer streng konservativer Erziehung und Lebensweise. Er kämpfte entschlossen gegen die liberalen und freidenkenden Franzosen. Diese dienten ihm auch als Beispiele für Tadel und Warnung, ihr Kollektivimage war von den strengen und frommen Deutschen entgegenzusetzen. Die deutsche Mentalität war ihm in dieser Zeit sehr vertraulich und war für Húrban zweifelsohne nahestehender als die der Franzosen, welche er überhaupt 28 Zur Zeit der slowakischen Aufklärung und Romantik hielten manche die Slowaken für keinen selbstständigen, sondern für eine sprachlich-ethnischen Abzweigung des tschechischen Stammes. 29 Zo správy J. M. Hurbana Matici slovenskej z cesty do Záhrebu, Martin 1867. In: Jozef Miloslav Húrban: Zivot zvoniaci cinom. Zivot a dielo v dokumentoch, Martin 1987, S. 198-199. 10 In: Kirchenblätter Nr. 34, Martin, 1870. ’’ in: Kirchenblätter Nr. 38, Martin 1870. 32 s. Krajcovic, M., a.a.O., S. 17.

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