Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contacte culturale în prezentarea muzeografică / Kulturkontakte in der musealen Präsentation / Kultúrák találkozásának múzeumi ábrázolása
3.3.2 Das positive Image des (vornehmlich binnen-) Deutschtums Húrban äußerte sich über die Deutschen in den 40-er und 50-er Jahren negativ. Der Hauptgrund dieser einseitigen Haltung lag sicherlich darin, dass er in dieser Zeit das Deutschtum aus eigener Erfahrung noch nicht gut kannte. Er studierte und lebte in einem rein slowakischen Gebiet, hatte also noch keine Möglichkeit, persönlich die Kultur, den Geist und den Charakter dieser Ethnie direkt kennenzulemen. Diese wurde ihm nur durch sporadischen Kurzreisen nach Wien bzw. durch Literatur und historische Schriften vermittelt, welche Deformationen in sein Image des Deutschtums verursachten. In weiterem Verlauf seiner Tätigkeit (60-er und 70-er Jahre) traten bei ihm theologischee Aktivitäten immer mehr in den Vordergrund, bei welchen intensive Kontakte mit Deutschland zustande kamen. Die in dieser Zeit unternommenen vier Reisen nach Deutschland übten einen entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung seiner Beziehung zum Deutschtum aus. Sie wirkten wie Entdeckungen. Seine mythographische Einstellung zu den Deutschen und Deutschland änderte sich grundsätzlich. Der unbarmherzige Richter wurde zum begeisterten Germanophilen. Das Phänomen des Entmythisierens, welches durch eigene Erfahrung fremdnationaler Wirklichkeiten hervorgerufen wird, ist in seinem Fall deutlich nachvollziehbar. Hurbans radikale Wende kam in seinem publizistischen Werk besonders klar zum Ausdruck. Seine regen Aktivitäten und Kontakte mit Deutschland, seine schriftellerische Tätigkeit in deutschen Periodika und die gesamte politische Situation führten Húrban zur Revidierung seines Empfindens der Deutschen. In dieser zweiten Phase seines Schaffens war er ausschließlich im politischen und publizistischen Bereich aktiv. Er schrieb literarische Beiträge nur noch sporadisch und gab sein allerletztes schöngeistiges Stück Die Lieder für jetzt 1861 heraus. Dementsprechend sind imagologisch relevante Aussagen seiner zweiten Schaffensphase in Aufsätzen zu finden. In seinen politischen Schriften und Artikeln fing Húrban an, eine eindeutige Sympathie zu Deutschland auszudrücken. Aus dem Kritiker und Richter der Deutschen wurde wirklich ein Bewunderer. Bei seinen Überlegungen über das Deutschtum konfrontierte Húrban die deutsche mit der ungarischen Slowakenherrschaft: „Der Deutsche germanisierte die Slowaken, aber zusammen mit dem Deutschtum goß er in das Volk die Kultur ein und damit verhalf er ihm zum Reichtum. Jetzt kam die 540 Marcela Semană kova, Dominique Soulas de Russel 27s. KRAJCOVIC, M., a.a.O., S. 15.