Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat
Der heutige Sprachgebrauch in Petrifeld Szabó Csilla Anna (Rumänien) Im Rahmen des Hauptthemas unserer wissenschaftlichen Tagung „Interethnische Beziehungen im rumänisch - ungarisch - ukrainischen Kontaktraum vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart" möchte ich einige Aspekte des Sprachgebrauchs der schwäbischen Einwohner im sathmarschwäbischen Dorf Petrifeld vorstellen. Die Arbeit hat als Grundlage eine Untersuchung, die mit Hilfe eines Fragebogens durch direkte Befragung durchgeführt wurde. Ihre Ergebnisse ermöglichen Schlussfolgerungen über den heutigen Sprachgebrauch in dieser Ortschaft und über Sprachkontaktphänomene wie Sprachwechsel, Umschalten von einer Sprache zur anderen und allmählichen Sprachverlust ziehen lässt. Die Petrifelder Schwaben blicken in diesem Jahr auf eine bereits 257-jährige Geschichte zurück. Petrifeld, an der Landstraße Großwardein - Sathmar gelegen, zählt zu den letzten deutschen Siedlungen des Grafen Alexander Karolyi, in derselben Zeit aber auch zu den ältesten Siedlungen des Sathmarer Komitates. Das ursprünglich mit ungarischen Einwohnern bevölkerte Dorf, wie das aus historischen Dokumenten abzuleiten ist, wurde im Laufe seiner Geschichte mehrmals zerstört, sodass im Frühling des Jahres 1740 im Petrifelder Bodenausweis 26 besetzte und 27 unbesetzte Bauemstellen registriert wurden. Um auch in Petrifeld den Grundstein zum wirtschaftlichen Aufschwung zu legen, ließ Graf Karolyi hier Schwaben ansiedeln, im Gegensatz aber zu den bereits bestehenden schwäbischen Orten des Komitates Sathmar, wurde die Gemeinde Petrifeld nicht von Einwanderern aus der Urheimat, d. h. aus Oberschwaben gegründet, sondern sie entstand vielmehr durch Übersiedlung von bäuerlichen Familien aus den schwäbischen Dörfern des Komitates. Diese Tatsache belegen viele Familiennamen, die in mehreren sathmarschwäbischen Dörfern aufzufinden sind. Die ersten schwäbischen Bauern kamen im Jahre 1740 und durch die Übersiedlung von weiteren Bauemfamilien vor allem aus den Gemeinden Fienen, Schinal, Maitingen, Erdeed, Kaplan und Bildegg wurde aus Petrifeld bereits in 1742 ein schwäbisches Dorf mit 44 schwäbischen Familien. Es ist urkundlich belegt, dass sich in den folgenden Jahren auch Neuankömmlinge in Petrifeld niederließen. Aufgrund der Pfarrbücher erhielt die Gemeinde während der Besiedlung auch 38 Einwandererfamilien direkt aus Oberschwaben. Wie sich die Gemeinde während der folgenden Jahren