Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat
460 Hans Gehl immer tolerant zeigt, besteht der Partner/die Partnerin ungarischer Herkunft oder Ausbildung eher auf dem Gebrauch der eigenen Muttersprache auch in der Familie. Doch im allgemeinen bemüht sich der nichtdeutsche Partner, die deutsche Sprache gut zu erlernen. 8. Schulkinder erzwingen ungewollt den Gebrauch der deutschen Sprache in der Familie. Um den Kindern bei den Schulaufgaben zu helfen, studieren die meisten Eltern die Lehrbücher und bereichern dadurch auch die eigene Sprachkompetenz. Falls die Eltern den Kindern die Schulaufgaben ungarisch erklären, erschweren sie ungewollt die sprachlichen Fortschritte der Kinder. Ungarischsprechende Großeltern erlernen zwar soviel Deutsch, dass sie sich auf der Straße und in den Läden mitteilen können, hemmen aber im allgemeinen den Erwerb der deutschen Sprache in der Großfamilie. Umfragen zur sprachlichen Anpassung der Aussiedler an das neue sprachliche Umfeld in Deutschland lassen erkennen, dass sich die ältere Generation der Spätaussiedler (vor allem aus Rumänien) die Phase einer sprachlichen Integration durchlaufen, während die jüngere Generation, die schon in Deutschland Geborenen und die Intellektuellen sich auf dem Wege einer sprachlichen Assimilation befinden. Allerdings sind je nach dem vorherrschenden regionalen Dialekt im neuen Wohngebiet eine Vielzahl von sprachlichen Varietäten zwischen Dialekt und Standardsprache, über Diglossie und der Verwendung dreier Sprachvarianten (etwa alter und neuer Dialekt neben einer umgangssprachlichen Standardsprache), mit vorherrschender Tendenz zu einer sprachlichen Integration in die vorherrschende Varietäten der neuen Heimatregion zu beobachten, wobei die Integration in eine ähnliche (schwäbische, bairische oder rheinfränkische) Dialektlandschaft wie der mitgebrachte Dialekt rascher als in eine fremde Dialektlandschaft verläuft, wobei im zweiten Fall die Kommunikation über die Standardsprache bevorzugt wird. 5. Die heutige Lage der Rumäniendeutschen und Sathmarschwaben Nachdem 1977 noch rund 359.000 Rumäniendeutsche gezählt wurden und es 1992 noch rund 120.000 waren, leben 1999 noch etwa 80.000 Deutsche in Rumänien. Davon sind ca. 30.000 Banater Schwaben, 25.000 Siebenbürger Sachsen, und 10.000 Sathmarer Schwaben . Weiterhin leben noch etwa 10.000 Personen in Alt-Rumänien und 20.000 in der Bukowina. Nach aktuellen Informationen gibt es 153 deutschsprachige Kindergärten mit ca. 7.000 Kindern und 133 Schulen mit deutschsprachigen Abteilungen bzw. deutschsprachige Schulen mit insgesamt 13.000