Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat
Schülern23. Es handelt sich um Grundschulen und einige Gymnasien mit vollständigen deutschen Klassenzügen bis zur 12. Klasse. Das neueröffnete deutsche Lyzeum in Sathmar wurde 1997 bei einem Besuch des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, mit moderner EDV-Technik ausgestattet24. Auch in Großkarol/ Carei wurde 1997 wieder ein deutsches Gymnasium eingerichtet. In Sathmar wurde seit dem Hochschuljahr 1998-1999 sogar eine deutschsprachige Abteilung für Verwaltungswissenschaften mit 20 Studenten der Klausenburger Babeş- Bolyai-Universität eingerichtet25. Dagegen wird in Ungarn fast nur einige Stunden pro Woche unterrichtet. Allerdings gibt es hier auch in einigen Zentren (wie Budapest, Fünfkirchen, Frankenstadt/Baja u.a.) Schulen mit vollständigem Unterricht in deutscher Sprache. In Rumänien gab es eine grundlegende Veränderung der Situation der deutschen Sprache nach 1945 durch ihre Verdrängung als Dialekt und als Standardsprache. Der Magyartsierung geht eine intensive Entlehnung ungarischer Lexeme, Phraseologismen und grammatischer Elemente voraus. Ähnliches gilt von der Übergangsphase vom deutschen zum rumänischen Sprachgebrauch. Das wirkte sich auf die Sprachfähigkeit der jungen Generation aus, und rumänisch-deutsche Interferenzen wurden zum großen Problem der Schularbeit, während es vor 1945 dieses Problem gar nicht oder kaum gab. Die Isolierung vom deutschen Sprach- und Kulturraum infolge der Reisebeschränkungen, infolge des Wegfalls der Studienmöglichkeiten im Ausland und der nur losen kulturellen Kontakte schwächte und gefährdete die Existenz der deutschen Minderheit in Rumänien. Diese Isolierung wirkte sich auf die sprachliche und kulturelle Entwicklung negativ aus und wies die Gruppe einseitig auf die eigene Tradition zurück. Die Einstellung der Rumänen zu den verbliebenen Deutschen im Lande ist ambivalent. Einerseits ist die Regierung und sind viele Intellektuelle am Bleiben dieser Gruppe interessiert, weil man befürchtet, das Interesse Deutschlands an Rumänien könne bei anhaltender Aussiedlung nachlassen, und man schätzt sie als ausgleichenden, stabilisierenden Faktor in der Minderheitenpolitik, weil sie nur partiell gemeinsame Interessen mit der ungarischen Minderheit hat, die aufgrund ihrer Situation weitergehende Forderungen stellt. So genießen die Deutschen einerseits Sonderförderung. Aber immer noch kommt es vor, dass der Beitrag der Deutschen zur Geschichte des Landes verschwiegen wird. Bestand und Perspektiven der sa тнцаrschwäbischen Dialekte 461 23 Info-Dienst, S. 27. 24 Heimatbrief 1997 5-6, S. 280 f. 25 Heimatbrief 1999 1-2, S. 50.