Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat

Bestand und Perspektiven der sathmarschwäbischenDialekte 455 sagt man), rede von die, die Kircha ga. (Dass wir nur so was, so was konnten wir noch, aber solche Sachen ... Die Mari Ferberat und die Mari Retschlet, die konnten noch sehr gut [schwäbisch], mit denen haben wir immer schwäbisch geredet. Aber seitdem ... tun wir das nicht mehr. Schon seit Jahren nicht mehr. Na ja. Nun so, jetzt, manchmal sagen (reden) wir es so'7. 4. Der Sprachausgleich der ausgesiedelten Sathmarschwaben Es stellt sich die Frage: Kommt es nach der Vertreibung und Aussiedlung nach Deutschland zum Bilingualismus (zwei gleichwertige Sprach Varietäten) bzw. Diglossie (d.h. nach Ferguson niedere neben hoher Sprachvariante) oder wird der eigene Dialekt aufgegeben und die Sprechweise der neuen Umgebung bzw. die deutsche Standardsprache angenommen? Die deutschen Aussiedler aus Rumänien fanden in Deutschland (oder auch in Österreich) wohl die Voraussetzungen für den Erhalt der deutschen Muttersprache, doch aus der Auseinandersetzung der mitgebrachten Dialekte mit den zahlreichen Sprachformen in der neuen Umgebung ergaben sich als Folge mancher außersprachlichen (demographischen, sozialen, wirtschaftlichen und psychologischen) Faktoren zahlreiche Entwicklungsmodelle. Der ausgesiedelte Lehrer Georg Faltin aus Oberwischau / Vişeu de Sus stellte in einem Interview fest: Georg F.: Ja, sie paßn sich sähr schnell an. Also ich sag, meine Kinde, die redn jetz nicht mähr in unsen Dialekt. Ich kann mich mit ihnen nicht mäh im Dialekt untehaltn, sonden nu hochdeutsch. Sie widrum mit ihnen eigenen Kinden im Dialekt, des is halt. Ha, die eiten Leute harn e bißl meäh Schwierigkeitn, weil die sind gwohnt deheim, wenn sie rausgehn af die Sträßn, schon moegns, dass sie de Nachbe seht ode iegent ei bekanntes Gsicht, wie sie meinen, denen sie jetz zuredn ode mit dene sie sich ausredn. Ne, de Mensch braucht jo eigentlich Kontakt zum änden Menschn. Un däs vemisst unsere eitere Generation, das heißt, sie kumment sich seäh wenich zämm mit andre Leit. Sowohl, wenn sie aufm Friedhof stehn, no sitzn sie meist allein dă, zipserisch gsagt, un häm keinen Kontakt zud'n Leit, die da vorübe gehn bei ihne. 17 17 Tonband B-338-B im Touarchiv in Tübingen, Aufnahme von Anton-Joseph Ilk, am 8.05.1997, in Wahlei, zur Aufnahme einer Liste von "Kennwörtern" und der "Wenkersätze".

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