Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat
Bestand und Perspektiven der sathmarschwäbischen Dialekte 451 die Angehörigen besonders qualifizierter Berufe, Akademiker und Intellektuelle, weit überrepräsentiert waren10 11. Walter König kommt bei der Analyse der Wünsche der Rumäniendeutschen zu folgender Erkenntnis:- Die meisten wollten gehen, vor allem junge Leute. Manchmal ging der Riss quer durch die Familien. Das bewirkte eine Sogwirkung, so dass die Zahl der Aussiedlungswilligen laufend zunahm.- Ein kleiner Teil wollte aus familiären, beruflichen oder aus prinzipiellen Gründen bleiben.- Ein Rest verhielt sich abwartend, und diese Gruppe hätte durch eine veränderte Haltung des Staates den Nationalitäten gegenüber beeinflußt werden können11. Es gab keine Gemeinschafts- oder Kollektiv-, sondern . nur Individualentscheidungen. Somit gab es nicht die erwünschte Lösung, sondern nur Hilfe für diejenigen, die aussiedeln wollten, unter humanen Bedingungen, ohne Diskriminierung und Schmiergelder, und gezielte kulturpolitische Hilfe für diejenigen, die dort bleiben wollten oder vorläufig bleiben mussten. 3.2 Die Rumäniendeutschen nach der Wende von 1989 Unerwartet kam im Dezember 1989 in Rumänien die sogenannte Revolution2. Danach zeigte sich, dass in der Gesellschaft durch die kommunistische Diktatur Strukturen und Institutionen weitgehend zerstört worden waren. Nun wuchs die Kluft zwischen den Intellektuellen und dem Volk weiter, Nationalitätenkonflikte lebten wieder auf, und der Wiederaufbau stieß auf große Schwierigkeiten. Der totale Vertrauensverlust, die Perspektivlosigkeit - vor allem für die Zukunft der Kinder - angesichts der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung führte dazu, dass abwandemde Familienmitglieder die restliche Familie und diese andere nach sich zogen. Deshalb ging die Aussiedlung verstärkt, fast lawinenartig weiter. In den fünf Jahren nach der Wende (1990-1994) wurden in Deutschland 171900 Aussiedler aus Rumänien registriert, davon 1990 111 150, 1991 32178 und 1992 16146. Im Jahre 1993 kamen noch 5 811 und 1994 6615 Aussiedler aus Rumänien13. Bei der Volkszählung vom 7. Januar 1992 10 Wilhelm (1980), 117-121. 11 König (1995), 276 f. 12 Gabanyi (1994). 13 Jahresstatistiken des Bundesausgleichsamtes (AZ.: I/2-Vt. 6380).