Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat
Hans Gehl (Deutschland) Bestand und Perspektiven der sathmarschwäbischen Dialekte UND IHRER SPRACHTRÄGER 1. Schwaben und Sathmarer Schwaben Die Sathmarer Schwaben wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von adligen Grundherren angesiedelt1. Sie wurden zwischen 1848 und 1918 zum großen Teil madjarisiert. Die Zahl der Deutschen im Sathmarer Gebiet betrug 1930 nach dem Merkmal Volkszugehörigkeit 31067 und nach dem Merkmal Muttersprache 21 845. Wie kamen die Schwaben nach Südosteuropa? Nach der Vertreibung der Türken aus Ofen (1686) lag der Schwerpunkt der älteren Kolonistenanwerbung in Schwaben1 2. Von Bedeutung ist die große oberschwäbische Auswanderung der Jahre 1712 - 1717 ins Komitat Sathmar, in die Schwäbische Türkei und in die Batschka. So wurde Großarbersdorf / Nagyárpád (Baranya) 1731 mit Schwaben aus dem Stadtgebiet Rottweil besiedelt. Nach Neudorf/Вабко Novo Selo kamen 1733 unter den Erstsiedlem 70 Schwaben vom Oberen Neckar, im selben Jahr 100 Männer aus dem Stadtgebiet Rottweil nach Mohatsch / Mohács. Auch ins benachbarte Bohl/Boly gelangten zwischen 1746 und 1752 Schwaben aus dieser Gegend. In das 1749 angelegte Apatin kamen Schwaben aus Vorderösterreich, dem badischen Oberland und aus Mainfranken. Auch nach Hodschag/Odcaci, Palanka und Kolut (Batschka) kamen 1756 Schwaben und Alemannen, von denen Kaiserin Maria Theresia 540 Familien für die Batschka werben ließ3. In Syrmien erhielt die seit 1746 bestehende Ortschaft Ruma im Jahre 1786 rund 700 Neuankömmlinge aus Württemberg, Hohenzollem, Ober- und Mittelbaden und aus dem Eisass (61% aus Schwaben, 12% aus Baden und 9% aus dem Eisass). Dafür war die Siedlung nicht vorbereitet. Deshalb zogen von diesen Kolonisten 240 Familien in die Batschka oder ins Banat weiter, während von den Zurückbleibenden im Winter 320 den Seuchen erlagen4. 1 Hauler (1987); Ders. (1997). 2 Schünemann 1935, S. 266. 3 Weidlein 1979, S. 131. 4 Wilhelm .1990, S. 112-114, 159.