Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

Interethnische Wechselwirkung in transkarpatien 427 Dubow, ung. Dombó, ukr. Dubov(o)e; 6. Tetsch, ung. Técső, ukr. Tjacevo; 7. Buschtina, ung. Bustyahäza, ukr. Bustyno; 8. Botschko, ung. Nagy Bocskó, ukr. Velykyj Byckiv, 9. Rachow, ung. Rahóakna, ukr. Rachovo-, 10. Bohdan (ung. und ukr. Bohdan)-, 11. Jasin’a, ung. Kőrösmező. Die deutschen Straßensiedlungen (vgl. Karte 2. J) wurden von Kolonisten aus verschiedenen deutschsprachigen Regionen in ruthenischen oder ungarischen Ortschaften angesiedelt: die Schwaben von 1. Unghvár, ukr., tsch. Uzhorod aus dem Schwarzwald (Vgl. Karte 1, Region VIII), die Deutschen des Chemiewerks Bantlin AG in 2. Perecseny, ukr. Perecyn und dessen Filiale in 3. Túrja Remeta und 4. Túrja Bystra; die Betriebssiedlung in 5. Berehovo, ung. Beregszász; das Eisenwerk von 6. Dovhoje, ung. Dolga; die deutsche Straßensiedlung der Rheinpflälzer (vgl. Karte 1, Region VI und VII) von 7. Chust, ung. Huszf, die Deutschrumänen (vgl. Karte 1, Region XII) in 8. Visk, ukr. Vyskovo; die deutschen Arbeiter des Chemiewerks in 9. Botschko, sowie die Arbeiter des Eisenwerks von 10. Kobola Polena, ung. Gyertyánliget, ukr. Kobylecka pol’ana. Zuletzt seien noch die Zipserdeutschen genannt, die von 1810 bis 1880 aus der slowakischen Ober- und Unterzips (vgl. Karte 1, Region IV) sich als Bergleute und Holzfäller in Karpaten-Ruthenien ansiedelten(-v>): 1. Friedrichsdorf, ung. Frigyesfalva, ukr. Frid’esovo bei Selestovo/Mukacevo ; 2. Sophiendorf, ung. Zsofiafalva, ukr. Sofia, die als Landwirte beschäftigt waren; 3. die Zipserei in Rachovo, wo die Zipserdeutschen als Holzfäller arbeiteten und im Sägewerk beschäftigt waren (MELIKA 1994a). Im 18. und 19.Jh. siedelten sich auch Slowaken an, mit denen die Deutschen in den höher erwähnten Betriebssiedlungen arbeiteten (HOLOVCAK, MELIKA 1996). Infolge von Pogromen gegen das Judentum in Polen und Russland flüchteten die Juden durch Galizien in Karpaten-Ruthenien, wo ein gewichtiger Teil sich hier niederließ und die Bevölkerung der Region zahlenmäßig vergrößerte und ethnisch bereicherte. Die organisierte Kolonisation der Deutschen und Slowaken, die ungeregelte Ansiedlung der Juden und der innere Ortswechsel vieler ukrainischer Umsiedler (Lemken, Bojken, Huzulen) aus ihren traditionellen Wohnstätten des gebirgigen Teils Karpaten-Rutheniens in dessen Niederung der Theißebene, sowie in die Städte und Betriebssiedlungen, führte zu einer ausgeprägten ethnisch­sprachlichen Heterogenität der Bewohnerschaft des Gebiets. Die traditionellen monolingualen Sprachräume der Ruthenen im nördlichen und der Ungarn im südlichen Teil des Landes wurden von zahlreichen Sprachinseln der Deutschen, Slowaken, Walachen sowie Ungarn unter Ruthenen und Ruthenen unter Ungarn unterbrochen (vgl. Karte 3). Diese ethnische Heterogenität rief eine Vielfältigkeit von Sprachkontakten hervor,

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