Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

352 Lexikalische Interferenzen in schwäbischen Dialekten ungamdeutschen Mundart aufgetreten sind. Sie unterscheidet demgemäß drei Hauptgruppen: (1) Entlehnungen der ersten Zeit - Wörter, die von der Ansiedlung an bis zum Beginn dieses Jahrhunderts in den Wortschatz der deutschen Mundarten geraten sind; „Es handelt sich um Transferenzen, die eine Lücke im mundartlichen Wortschatz ausfüllten, und sie wurden sowohl lautlich als auch grammatisch in die Mundarten integriert”22. Diese Hauptgruppe wird nach semantischen Kriterien weiter gegliedert (Benennungen sachlicher Neuheiten, Flüche und Schimpwörter, geographische Namen usw.). (2) Entlehnungen der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts - Die „kamen vorherrschend aus dem technischen Bereich, es handelt sich dabei meistens um international gebrauchte Wörter. Ihre Latung wurde noch im großen und ganzen der mundartlichen Lautung angeglichen. Die Vokale wurden in der Regel eingedeutscht, die Konsonanten nur selten ...”23. (3) Entlehnungen nach 1945 - Zu dieser Gruppe gehören Wörter, die infolge der tiefgreifenden gesellschaftlich-wirtschaftlich-kulturellen Veränderungen in die deutschen Mundarten eingedrungen haben. Neue Begriffe der politischen Einrichtungen, der Landwirtschaft und Industrie usw. wurden in den deutschen Dialekten nicht neu gebildet, sondern aus dem Ungarischen übernommen24. Die Feststellungen von K. Wild bewahren ihre Gültigkeit auch in Bezug auf die sathmarschwäbischen Mundarten. Einen grundlegenden Unterschied gegenüber den ungamdeutschen Mundarten zeigt das Sathmarschwäbische dadurch, dass sein Wortbestand auch von der rumänischen Sprache beeinflusst ist. Nach dem Frieden von Trianon begann nämlich - neben dem Ungarischen - auch die rumänische Sprache als neue Staatssprache, Wirkung auf das Schwäbische auszuüben. Es ist aber bemerkenswert, dass die rumänischen lexikalischen Einflüsse in den schwäbischen Dialekten von Bescheneed und Petrifeld in der Regel nicht unmittelbar auftraten bzw. treten auch noch heutzutage auf, sondern durch Vermittlerrolle des Ungarischen. Das ist dadurch zu erklären, dass die rumänische Sprache in diesen Gemeinden gar nicht als Kommunikationsmittel verwendet ist. Die wenigen rumänischen Lehnwörter 22 K. Wild 1994, S. 43. 23 K. Wild 1994, S. 44. 24 Vgl. K. Wild 1994, S. 44 ff. F. Kiefer ordnet die Lehnwörter der ungarndeutschen Gemeinde Hajosch in die folgenden drei Gruppen ein: (1) Entlehnungen bis zum I. Weltkrieg; (2) Entlehnungen zwischen den beiden Weltkriegen und (3) Entlehnungen nach dem II. Weltkrieg (vgl. 1967: 94).

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